Katzen gelten generell als trinkfaul. Anders als Hunde beobachtet (und hört) man sie selten beim leidenschaftlichen Schlabbern von Wasser. Unsere Hauskatzen stammen von der Falbkatze (Felis lybica) ab, der Afrikanischen Wildkatze. Diese scheue Wüstenbewohnerin kommt mit sehr wenig Wasser aus, und so hat sie ihr Trinkverhalten auch an unsere Stubentiger vererbt. Trinken diese jedoch auch für Katzenverhältnisse zu wenig, so kann dies schnell zu Dehydrierung und den damit einhergehenden Problemen führen.

Wie bei allen Heimtieren ist der stetige Zugang zu frischem Wasser ein Muss. Viele Katzenhalter stellen daher den Wassernapf direkt neben den Fressnapf. Was für uns Menschen logisch erscheint, entspricht jedoch nicht der Natur von Katzen. Ihre wilden Verwandten trinken praktisch nie dort, wo sie fressen, denn das Wasser könnte durch Beuteteile oder Blut verunreinigt sein. Viel lieber schlürfen sie gerne im Vorbeigehen etwas Wasser, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Statt einer einzigen Trinkstelle empfiehlt es sich daher, Katzen an verschiedenen Orten die Möglichkeit zu bieten, ihren Durst zu stillen. In der Wohnung verteilte Wassernäpfe animieren den Stubentiger dazu, mehr zu trinken als bei einem Napf direkt neben dem Futter.

Fliessendes Wasser

Die meisten Katzen bevorzugen zudem fliessendes Wasser. Viele folgen sogar ihren Besitzern ins Bad, in der Hoffnung, dass dieser gleich den Wasserhahn anstellen wird. Die Mieze nutzt dann gerne die Gelegenheit, um sich einen frischen Schluck direkt vom Hahn zu gönnen. Der Grund für die Vorliebe für fliessendes Wasser ist, dass die Gefahr einer Verunreinigung bei stehenden Gewässern grundsätzlich höher ist und dieses daher eher gemieden wird. Hersteller von Katzenzubehör haben dies längst erkannt und bieten passende Katzenbrunnen an. Hier muss jedoch wie auch bei Wassernäpfen auf die Hygiene geachtet, das Wasser täglich ausgewechselt und der Brunnen regelmässig mit heissem Wasser gereinigt werden.

Es gibt jedoch auch Spezialisten unter den Katzen, die abgestandenes Wasser bevorzugen und ihre Zunge auch schon mal ins Aquarium halten. Hier empfiehlt sich eine entsprechende erlaubte Trinkstelle, zum Beispiel ein Glas mit ein paar Steinen oder Wasserpflanzen. Manche Tiere lassen sich auch gerne Wasser mit etwas Geschmack munden. Ein paar Tröpfchen Fleischsaft oder Fischöl verleiht dem Trinkwasser den nötigen Pepp. Nicht zuletzt brauchen Katzen, die Feuchtfutter fressen, weniger Wasser als Trockenfutterliebhaber, da sie bereits einiges an Flüssigkeit über die Nahrung aufnehmen. Allerdings müssen auch solche Katzen stets Zugang zu frischem Trinkwasser haben.