Ein Video von «fliegenden» Mantarochen, untermalt mit entspannender Mozart-Musik, machte vor kurzem die Runde im Internet («Tierwelt Online» hat berichtet). Doch Rochen und Delfine sind offenbar bei weitem nicht die einzigen Meeresbewohner, die gerne mal einen Abstecher über die Wasseroberfläche machen.

Japanischen Forschern ist es erstmals gelungen, einen Schwarm Pfeilkalmare zu fotografieren, die aus dem Wasser springen und wieder eintauchen. Die Tiere aus der Familie der Ommastrephidae wurden von einem Forscherteam der Universität von Hokkaido östlich der Japanischen Küste von einem Schiff aus so genau fotografiert, dass erstmals Details über ihr «Flugverhalten» offengelegt wurden.

Wie die japanische Universität im Fachjournal «Marine Biology» berichtet, sei die Flugphase der Kalmare mehr als nur ein «In-die-Luft-Springen». Vielmehr würden die Tiere über Wasser «Gas geben», also Wasser aus ihrem Hinterleib spritzen, um einen Rückstoss in die Gegenrichtung zu bewirken. Ausserdem würden sie ihre Tentakel und Flossen ausbreiten, um mehr Auftriebsfläche zu haben.

Die Forscher vermuten, der Flug der Kalmare diene einer schnelleren Flucht vor Räubern und sonstigen Bedrohungen. In der Luft drohe jedoch bereits die nächste Gefahr: Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Seevögel sich die willkommene Beute aus der Luft zu schnappen pflegen.

Originalpublikation:
Kouta Muramatsu et al.: «Oceanic squid do fly», Marine Biology, 5. Februar 2013.
http://dx.doi.org/10.1007/s00227-013-2169-9