Das Team um Erik Axelsson von der schwedischen Universität Uppsala hatte das gesamte Genom von Hunden nach Regionen durchsucht, die auffällig vom Erbgut des Wolfs abweichen. 

Die Forscher untersuchten Genproben von 19 Wölfen sowie von 71 Hunden von 38 verschiedenen Rassen. Dabei fanden sie 36 Genregionen beim Hund, die scheinbar unter starkem Selektionsdruck gestanden hatten. 

19 dieser Regionen betreffen die Entwicklung von Gehirnfunktionen und könnten mit einem veränderten Verhalten von Hunden verbunden sein, berichten die Forscher. Weitere zehn Genbereiche regeln den Stoffwechsel und hier insbesondere die biochemischen Prozesse beim Abbau von Stärke. Drei dieser Regionen spielen sogar eine Schlüsselrolle beim Stärkeabbau, schreiben die Forscher. 

Dies deute darauf hin, dass der Hund im Laufe seiner Entwicklung Stärke besser verdauen konnte. Eine ähnliche Veränderung machten vermutlich auch die Menschen durch, als sie anfingen, Landwirtschaft zu betreiben. 

Allmähliche Entwicklung
Die Zeit und der genaue Ablauf der Domestizierung seien immer noch unklar, schreibt Axelsson. Die genetische Veränderung im Stärke-Stoffwechsel könne jedoch bedeuten, dass die frühen Hunde zu Beginn des Ackerbaus immer stärker von landwirtschaftlichen Abfällen der Menschen profitierten. 

Möglicherweise strichen die ersten halbwilden Hunde um menschliche Siedlungen. Vermutlich machte der zunehmende Kontakt aus wilden Wölfen allmählich den «besten Freund des Menschen».