Leny und Neo seien zwei super Typen, schwärmt der Fernseh- und Radiomoderator Sven Epiney über die beiden Prager Rattler. «Sie sind sehr aufmerksam und wissbegierig, unternehmungslustig und unglaublich lieb.» Er und sein Lebensgefährte Michael Graber stehen schon lange auf Hunde, entschieden jedoch erst vor sieben Jahren, sich selbst welche zuzulegen. Die Zeit war reif, als sie auf der Zürcher Waid ein fast hundertjähriges Haus gefunden hatten, in dem sie sesshaft werden wollten und wo sie Wald und Wiesen vor der Türe haben.

Der 49-jährige Moderator der SRF-Sendung «Wer wohnt wo?» und der 29-jährige Marketing-Manager lieben es, auch bei ihnen zu Hause immer wieder etwas zu renovieren. Im Frühling war das Badezimmer an der Reihe. «Wir haben die Wände verputzt, gestrichen und installiert. Nur die Möbel sind nicht von uns», erzählt Epiney, der sowohl musikalisches wie handwerkliches Talent besitzt. «Bevor ich Jus studierte, hatte ich im Lehrerseminar acht Stunden pro Woche Werkunterricht, die Hälfte davon freiwillig, und habe dabei viel Know-how erworben.» Er baute damals sogar Bettgestelle und Schränke, doch dafür habe ihm nun die Zeit gefehlt. Da es ihnen Freude bereitet, aus Altem etwas Neues zu machen und dem Haus ihre eigene Handschrift zu verleihen, wird die Werkbank im Keller dennoch rege benutzt.

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Hund in der Nachbarschaft gehütet

Tiere sind Epiney schon in seiner Kindheit im Wallis ans Herz gewachsen. «Ich selbst besass zwar nur ein Meerschweinchen, aber mein Grossmami hatte einen Spitz und die anderen Grosseltern, bei denen ich ebenfalls oft in den Ferien war, hatten einen Pinscher, einen Pudel und einen Rottweiler.» Ausserdem hütete er auch Hunde aus der Nachbarschaft. Als Teenager rückten dann andere Dinge in den Vordergrund. 1984 startete er beim Berner Radio Förderband seine Karriere als Moderator, die ihn 1993 zum Radio und Fernsehen SRF führte. 1996 brachte er es mit «Radio-24»-Kollege Reto Peritz als Duo Pure Pleasure bis ins Schweizer Vorprogramm von Backstreet Boys, DJ Bobo und Kelly Family. Danach wurde er durch Formate wie «Al Dente», «5 gegen 5», «The Voice of Switzerland» und «Die grössten Schweizer Hits» zum TV-Star.

Als das Paar mit dem Gedanken, sich einen Hund zu kaufen, zu spielen begann, vertiefte sich vor allem Graber in die Recherchen im Internet. Weder deren Zahl noch die Rasse standen von vornherein fest, nur die mittlere Grösse und der gutmütige, aber aufgeweckte Charakter. Er sollte sich gerne bewegen und lernfähig sein, da sie ihn gut erziehen wollten. «Irgendwie hat es sich dann so ergeben, dass wir uns für diese zwei Prager Rattler entschieden haben», sagt Epiney. «Sie stammen aus verschiedenen Zuchten und sehen auch sehr unterschiedlich aus, kommen aber trotz ihrer gegensätzlichen Persönlichkeiten ausgezeichnet miteinander aus.»

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Vollkommen unterschiedlich

Klassischerweise würde diese Rasse, die ursprünglich am tschechischen Königshof Ratten jagte, wie ein kleiner Dobermann wirken. Allerdings mit einer längeren, an Pinscher erinnernden Schnauze sowie einem kurzen schwarzen Fell mit hellbraunen Pfoten. «Unsere Hunde sehen jedoch anders aus. Der eine hat die typische Farbe, aber lange Haare, der andere kurze, ist aber braun.» Mit ihren Namen hat es keine besondere Bewandtnis. Sie sollten einfach kurz sein, damit man sie gut rufen kann.

«Leny ist ein aktiver, wacher Hund, der alles erforschen will. Er wäre wohl am liebsten auf die Polizeischule gegangen», beschreibt ihn Epiney lachend. «Er hat viel Energie und braucht dauernd Auslauf, stundenlang, bei jedem Wetter.» Neo ist das pure Gegenteil. Wenn es regnet, will er lieber daheimbleiben. Er ist ruhiger, zurückhaltender und sehr clever. «Er weiss, wie er uns um den Finger wickeln kann.» Die sechs Hühner und zwei Wachteln, deren Stall und Aussengehege sie kürzlich erneuert haben, tun es auf andere Art: Sie legen jeden Tag ein Ei. Die begeisterten Köche machen daraus Omeletten, Spiegeleier oder pochierte Eier. «Letztere sind meine Favoriten: Man gibt sie aus der Schale vorsichtig ins siedende Salz- und Essigwasser und dreht sie darin leicht, bis sie aussen schon weiss, aber innen noch flüssig sind.»

«Die zwei Prager Rattler stammen aus zwei verschiedenen Zuchten.»

Sven Epiney, Moderator

Viel Zeit für die Hunde in den Ferien

Keine Eier gibt es, wenn Sven Epiney bei Radio SRF1 Frühdienst hat. «Mitten in der Nacht kann ich gar nichts essen. Im Verlauf der Sendung trinke ich dann einen Tee oder Kaffee und frühstücke später.» Anfangs sind die Hunde noch mit ihm um 3 Uhr aufgestanden – bis sie gemerkt haben, dass er dann keine Zeit hat, um mit ihnen zu spielen. Heute freuen sie sich, wenn ihre Herrchen ihren modernen VW Bully packen. Denn sie wissen, dass sie in den Ferien besonders viel Aufmerksamkeit bekommen. «Michael und ich haben diese Camping-Büssli schon immer cool gefunden. Sie sind ein Symbol von Freiheit und Abenteuer», kommt Epiney erneut ins Schwärmen. «Du hast alles auf kleinstem Raum und trotzdem genug Platz, auch für Leny und Neo. Wir sind schon quer durch die Schweiz gefahren, ohne zu planen, einfach mal drauflos, und haben tolle Sachen erlebt.»