Die Landung in der südwestrussischen Region Orenburg sei dank eines Spezialfallschirms sanft gewesen, teilte die russische Raumfahrtbehörde mit. Viele der kleinen Weltraumbesucher überlebten die Reise allerdings nicht. Von 45 Mäusen an Bord habe mehr als die Hälfte den Trip ins All nicht überlebt, sagte Wladimir Sytschow von der Akademie der Wissenschaften gemäss russischen Nachrichtenagenturen.

Auch alle acht Wüstenrennmäuse sowie 15 Geckos seien gestorben - sei es, weil Geräte an Bord der Kapsel versagt hätten oder wegen des Stresses durch die Reise ins All. Mit an Bord waren auch 20 Schnecken, Buntbarsch-Larven, einige Pflanzen sowie Mikroflora.

Anpassung an Schwerelosigkeit
Sie waren in getrennten Käfigen in der Kapsel ins Weltall geschickt worden, um Erkenntnisse für einen möglichen bemannten Flug zum Mars zu sammeln. Die Versuchstiere wurden während ihrer Reise mit Videokameras überwacht. «Das ist das erste Mal, dass Tiere für eine so lange Zeit alleine ins Weltallgeschickt wurden», sagte Sychow.

Die Tiere sollen nun für Untersuchungen nach Moskau gebracht und mit am Boden gebliebenen Artgenossen verglichen werden. Der für die Studie zuständige Vertreter des russischen Raumfahrtzentrums hatte vor dem Abflug gesagt, es gehe darum herauszufinden, inwieweit sich der menschliche Organismus an den Zustand der Schwerelosigkeit anpassen könne und was zu tun sei, um das Überleben auf langen Raumflügen zu sichern.

An Bord der Kapsel waren auch Fischeier, Mikroorganismen, Samen und Pflanzen, deren Zustand unter Einfluss von Schwerelosigkeit die Forscher ebenfalls interessierte. An dem Projekt ist neben dem Institut für Biomedizin der russischen Akademie der Wissenschaften auch das französische Centre National d'Etudes Spatiales (CNES) beteiligt.

Vom Mond zum Mars
Die CNES-Forscherin Guillemette Gauquelin-Koch sagte am Sonntag, mit dem Testflug der Tiere sei das Projekt einen «weiteren entscheidenden Schritt bei der menschlichen Anpassung an die Schwerelosigkeit» gegangen. Russland will ab dem Jahr 2030 eine Station auf dem Mond einrichten, um bemannte Flüge zum Mars zu starten.

Die Russen haben Erfahrungen mit dem Einsatz von Tieren bei Tests für die menschliche Raumfahrt. So hatten sie Affen ins All geschickt, um die Auswirkungen von Weltall-Aufenthalten auf Kosmonauten zu erproben. Zu einiger Berühmtheit brachte es die Hündin Laika, die 1957 als erstes Lebewesen in den Orbit geschickt wurde, bevor 1961 Juri Gagarin als erster Mensch einen Weltraumflug unternahm.