In einer Medienmitteilung vom Dienstag schreibt Pro Natura Baselland: «Nachdem letztes Jahr der Landrat gegen den Willen des Regierungsrats 300'000 Franken für die Umsetzung der Neobiotenstrategie ins Budget aufgenommen hatte, fehlt dieser Betrag im Budgetentwurf 2019 erneut. Die Umsetzung der Neobiotenstrategie sei erst ab 2020 vorgesehen. Diese Sparmassnahme würde den Kanton teuer zu stehen kommen.»

Je länger, desto teurer
Gleichzeitig verweist Pro Natura Baselland auf eine Mitteilung des Sicherheitsinspektorats auf der kantonseigenen Homepage. Sie zeige auf, dass die Bekämpfung von Neophyten umso mehr Geld kostet, je länger man zuwartet.

Daher seien Bekämpfungsmassnahmen sinnlos, wenn sie nicht regelmässig weitergeführt werden. Die Kosten würden sogar exponentiell ansteigen. Pro Natura Baselland verweist in der Medienmitteilung auf die Budgetdebatte vor einem Jahr, an der sich SVP-Einwohnerrat Paul Wenger aus Reinach BL zu Wort meldete: «Man kann die Mathematik nicht überlisten», habe der Mathematiklehrer gesagt und den Budgetantrag von Mirjam Würth (SP) unterstützt, welcher in der Folge mit 42 zu 38 Stimmen angenommen wurde.

«Gebiete könnten wieder zuwachsen»
Pro Natura Baselland erinnert daran, dass das Sicherheitsinspektorat in seinem Jahresbericht 2018 zur Umsetzung der kantonalen Neobiota-Strategie aufzeigt, welche Projekte zur Neophyten- und Neozoen-Bekämpfung in der Folge im vergangenen Jahr finanziert werden konnten. Auch für das Sicherheitsinspektorat sei klar, dass diese Projekte unbedingt fortgeführt werden müssen.

Wörtlich steht im Jahresbericht: «Falls nächstes Jahr die invasiven Neophyten in den Naturschutzgebieten und an den Wasserläufen nicht bekämpft werden und sich ungehindert vermehren, werden die im Jahr 2018 freigeräumten Gebiete schnell wieder zuwachsen». 

Pro Natura Baselland ist zuversichtlich, dass der Landrat an seiner morgigen Sitzung den Entscheid des Regierungsrates, mit der Neophyten-Bekämpfung erneut zuzuwarten, korrigieren wird. Vermutlich werde wieder Mathematiklehrer Wenger gefordert sein, wenn es daraum gehe, dem Regierungsrat vorzurechnen, dass man mit Sparmassnahmen auch Geld aus dem Fenster werfen kann.