Der Lockdown hatte auch positive Seiten: Wie die Meereschutzorganisation Ocean Care in einer Medienmitteilung schreibt, sei am diesjährigen World Cleanup Day in und ums Zürcher Seebecken und die Badi Utoquai halb so viel Abfall gesammelt worden wie in den Jahren zuvor. Insgesamt zogen 218 Helfende, darunter 65 Taucherinnen und Taucher, mehr als eine halbe Tonne Abfall aus dem See. Es sei eine der ersten Aufräumaktionen nach dem Lockdown gewesen.

In diesem Jahr ausgefallene Grossanlässe wie die Street Parade seien offensichtlich die Hauptabfallsünder, sagt Fabienne McLellan, Leiterin des Plastikprogramms bei Ocean Care, gemäss der Mitteilung. «Trotzdem hat das Züricher Partyvolk nach dem Lockdown kräftig nachgeholt: Auffällig sind die unzähligen Plastikbecher, Aludosen und Fastfood-Verpackungen, die wir auch gefunden haben.»

Weitere Fundstücke waren ein Mini-Elektroauto, 28 E-Scooter, 12 Velos (davon vier E-Bikes), zwei Stühle, ein Grill, hunderte Pet- und Glasflaschen, Plastiksäcke und – auch das wohl ein Unterschied zu den Vorjahren – Einwegmasken.

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Problem an der Wurzel packen
«Grosse Sorgen bereiten uns auch die Zigarettenstummel. Eingesammelt haben wir 52’000 Kippen», sagt Cleanup-Projektleiterin Corinne Bucher. Das entspreche rund 13 Kilogramm. «Für die Natur sind sie eine Pest: Ein Stummel verschmutzt 1000 Liter Wasser», sagt Bucher. «Wir appellieren darum an alle Raucherinnen und Raucher: Zigaretten gehören in den Abfall und nicht in die Natur.»

Ocean Care fordert nun, Produktion und Verbrauch von Einwegplastik zu reduzieren. Nur so könne das Problem an der Wurzel gepackt werden.

Der World Cleanup Day findet seit 2018 jährlich im September statt. Er wurde von der estnischen Organisation «Let's Do It!» ins Leben gerufen. 2019 nahmen laut Angaben der Organisatorer 21 Millionen Menschen aus 180 Ländern teil.