Die Forscher um Marcel van der Heijden, Leiter der Forschungsgruppe Pflanzen-Boden-Interaktionen bei Agroscope, haben in mit Plexiglas abgedeckten Töpfen auf normalem Feldboden Klee, Kräuter und Gräser angesät. Die Erde hatten sie zuvor immer feiner gesiebt, um die Vielfalt der darin enthaltenen Lebewesen sukzessive zu reduzieren. Nach mehreren Monaten massen sie insgesamt acht Ökosystemfunktionen.

Es zeigte sich, dass eine grössere Vielfalt positive Effekte hatte, zum Beispiel mehr unterschiedliche Pflanzen oder eine bessere Aufnahme von Nährstoffen. Sie verhinderte auch negative Auswirkungen wie die Lachgas-Produktion oder die Auswaschung von Nährstoffen aus dem Boden, wie die Forschenden im Fachjournal «PNAS» berichten.

Produktivität durch Biodiversität fördern

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 Die Modell-Ökosysteme im Agroscope-Labor.
 Bild: © Cameron Wagg

«Die Boden-Biodiversität spielt eine zentrale Rolle, um die Produktivität von Agrar-Ökosystemen nachhaltig zu fördern und zu erhalten», erklärte van der Heijden in der Mitteilung. Aus früheren Studien sei bekannt, dass etwa übermässige Düngung oder Bodenbearbeitung das reichhaltige Bodenleben verringerten.

Die Forschenden haben nun einen Index entwickelt für die Multifunktionalität des Ackerbodens. Dieser zeigt die Reaktion des gesamten Ökosystems an – und er stieg mit höherer Vielfalt der Bodenlebewesen deutlich an. Als Nächstes wollen die Forscher die Versuche in den künstlichen Ökosystemen mit Weizen und später auch auf dem Feld im Freien wiederholen.

Originalpublikation:
Biological Sciences – Ecology: Cameron Wagg, S. Franz Bender, Franco Widmer, and Marcel G. A. van der HeijdenSoil biodiversity and soil community composition determine ecosystem multifunctionality; PNAS 2014 
doi:10.1073/pnas.1320054111