Der Schneemangel sei eine Folge geringer Niederschläge und hoher Wintertemperaturen, schreiben US-Forscher im Fachblatt «Nature Climate Change». Anhaltende Trockenheit und der damit einhergehende drastische Rückgang der Schneemenge beeinträchtigen die Wasserversorgung der Region sowie die Erzeugung von Strom in Wasserkraftwerken und erhöhen zudem das Risiko von Flächenbränden.

Verräterische Baumringe
Die bis über 4400 Meter hohe Sierra Nevada zählt eigentlich zu den schneereichsten Regionen der USA. Doch im vergangenen April entsprach die Wassermenge der Schneedecke gerade einmal 5 Prozent des Durchschnitts der Jahre 1951 bis 2000. Wie ungewöhnlich das im historischen Kontext ist, zeigt nun die Untersuchung der Forscher um Valerie Trouet von der University of Arizona in Tucson.

Sie hatten anhand der Baumringe von Blau-Eichen (Quercus douglasii) frühere Temperaturen und Niederschlagsmengen der Region ermittelt und so rekonstruiert, wie dick die Schneedecke in den vergangenen 500 Jahren jeweils am 1. April war.Ein Rekordtief wie das zu Beginn diesen Jahres gemessene sei statistisch demnach nur alle 3100 Jahre zu erwarten, berichten die Wissenschaftler. Besonders stark wirkten sich die höheren Wintertemperaturen in den tieferen Lagen des Gebirges aus.

Häufiger starke Dürren erwartet
Der US-Bundesstaat Kalifornien, in dem ein Grossteil der Sierra Nevada liegt, leidet seit 2012 unter extremer Dürre. In diesem Sommer hatte der Gouverneur des Bundesstaates erstmals Wassereinsparungen verordnet. Städte und Gemeinden sollten ihren Wasserverbrauch um 25 Prozent senken.

Das Schmelzwasser aus den Bergen der Sierra Nevada fülle gewöhnlich die Wasserreservoirs des Staates auf und sichere 30 Prozent seiner Wasserversorgung, schreiben die Forscher. Infolge des Klimawandels sei in Zukunft häufiger mit starken Dürren zu rechnen.