Die Blüten sind eher unscheinbar, Wurzeln haben sie keine echten, Blatt und Spross kann man kaum unterscheiden: Die Pflanzengattung der Wasserschläuche würde sich durch nichts auszeichnen – wäre da nicht ihre einzigartige Saugfalle.

Von «dem» Wasserschlauch zu sprechen ist schwierig, ist die Gattung doch mit rund 220 verschiedenen Arten die artenreichste unter den fleischfressenden Pflanzen, doch ihre Falle haben alle Wasserschläuche gemeinsam. 

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Denis Barthel/wikimedia.org/CC-BY-SA

Es handelt sich dabei um eine kleine Unterwasser-Blase, bis zu einem Zentimeter gross, in deren Inneren die Pflanze einen Unterdruck aufbaut und damit die Innenwände zusammenzieht. Dann wird das Ganze abgedichtet und der Wasserschlauch wartet, bis Beute in die Falle tappt.

Schnellste Bewegung im Pflanzenreich
Wasserflöhe, kleine Schnecken, Kaulquappen und noch kleinere Lebewesen gehören zu den «Beutetieren» der Wasserschläuche. Nähern sie sich der Öffnung der Falle und berühren dabei die Härchen neben der Klappe, gerät der Hebelmechanismus in Bewegung: Die Falle öffnet sich blitzschnell, Wasser wird in die Blase gespült und reisst das arme Tierchen mit.

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Innerhalb von zwei Millisekunden  wird die Klappe geöffnet. Das ist die schnellste Bewegung, die man bis jetzt bei Pflanzen festgestellt hat. Sobald das Beutetier ins Innere der Blase gespült worden ist, schliesst sich die Öffnung wieder, das Tier sitzt in der Falle.

Nun beginnt der Verdauungsvorgang der Pflanze. Enzyme übernehmen die Arbeit, und während sie das Tier zersetzen, beginnt die Falle auch schon wieder, Wasser abzupumpen, erneut einen Unterdruck aufzubauen und sich für den nächsten Fang bereitzumachen. Das ganze «Nachladen» dauert nur etwa 15 Minuten, dann ist der Wasserschlauch bereit für sein nächstes Opfer.

 

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Quelle: YouTube/Philippe Marmottant