Gemäss dem Naturgefahrenbulletin des Bundes war die Hochwassergefahr in der ganzen Schweiz am Montagmorgen nur noch gering oder gar nicht mehr vorhanden. Der Abfluss der Thur bei der Messstation Halden TG zum Beispiel betrug noch 163 Kubikmeter pro Sekunde, wie der Webseite des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) zu entnehmen ist.

Am Samstagnachmittag war der Abfluss auf fast tausend Kubikmeter angeschwollen, was nach Angaben von «Meteonews» einem zehn bis zwanzigjährigen Hochwasser entsprach. Auch der Pegel des Rheins bei Basel-Rheinhalle sank wieder unter die Hochwassermarke I von 700 Zentimeter – am Montagmorgen wurden noch 690 Zentimeter gemessen.

Bis zu 350 mm Regen im Tessin
Am Wochenende war an einigen Orten der Schweiz innerhalb weniger Stunden mehr Regen gefallen als sonst in einem ganzen Monat August. Am meisten Niederschlag gab es im Tessin mit verbreitet 200 bis 250 Millimetern. Der Rekordwert wurde in Cevio TI mit 293 Millimetern gemessen, wie Meteonews am Montag mitteilte.

Dabei handle es sich allerdings nur um den tatsächlich registrierten Wert an der Station. Die Analyse der Radarbilder lege nahe, dass es in Teilen des Maggia- und Verzascatals punktuell bis zu 350 Millimeter Regen gegeben habe.

Dort kam es auch zu Erdrutschen und die Maggia führte Hochwasser. Die nach einem Erdrutsch verschüttete Bahnstrecke zwischen Cadenazzo und Luino (I) bleibt am Montag bis Mitternacht unterbrochen.

Lawinengefahr in hohen Lagen
Gleichzeitig schneite es vorübergehend bis unter 1500 Meter über Meer, wie zum Beispiel im Berner Oberland. Das führte am nördlichen Alpenkamm, im Wallis, Graubünden und im nördlichen Tessin zwar zu einer Lawinengefahr, aber erst oberhalb von 3000 Meter über Meer, wie dem Lawinenbulletin des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLW) zu entnehmen ist.

Die Hauptgefahr gehe von Neu- und Triebschnee aus. Auch Bergsteiger könnten trockene Lawinen auslösen. Vorsicht sei besonders an steilen Nordhängen geboten. Nasse Lawinen seien in hohen Lagen an sehr steilen Fels- und Wiesenhängen sowie an steilen Gletscherflanken möglich, hiess es.