Eine neue Methode im Kampf gegen Bettwanzen haben US- Wissenschaftler bei einer traditionellen Methode abgeschaut: In Ländern wie Serbien und Bulgarien werden Blätter von Bohnenpflanzen ums Bett gestreut, die die blutsaugenden Insekten regelrecht «fesseln».

Anschliessend genügt es, die Blätter zu verbrennen, um die Parasiten loszuwerden, schreiben die Forscher der Universitäten von Kalifornien und Kentucky am Dienstag im britischen Fachblatt «Journal of the Royal Society Interface».

Wanzen werden «festgenagelt»
Die Wissenschaftler verfolgten im Labor mit hochauflösenden Videokameras und elektronischen Mikroskopen, was den Insekten auf der Oberfläche der Bohnenblätter passiert.

Es zeigte sich, dass die Blätter sehr scharfe Härchen haben, die die Beinchen der Wanzen durchstechen und diese so regelrecht festnageln. Bisher wurde eher angenommen, die Wanzen würden sich in den Härchen der Blätter verfangen.

«Es ist schwierig, die Natur zu imitieren»
Die Forscher versuchen nun, synthetische Oberflächen zu entwickeln, die den Mechanismus der Bohnenblätter imitieren und so eine Barriere für Wanzen schaffen. Dies gelang ihnen teilweise, doch sind die synthetischen Oberflächen weniger wirksam als die Blätter von Bohnenpflanzen, weil ihre Härchen die Wanzen nicht aufspiessen.

Die neuen Stoffe müssen daher noch verbessert werden. «Es ist schwierig, die Natur zu imitieren», räumte Michael Potter von der Universität Kentucky ein. Der Aufwand lohne sich aber, weil er «enorme» Gewinne verspreche.

Lange Zeit wurden Bettwanzen mit DDT und anderen Pestiziden bekämpft, die heute verboten sind. Daher erleben die Blutsauger seit einigen Jahren ein wahres Comeback - in Privathaushalten, Hotels, Schulen, Kinos und sogar in Krankenhäusern.

Sie werden heute mit allen möglichen Methoden bekämpft: mit zulässigen Insektiziden, durch Hitze oder auch durch Kälte, etwa mit Kohlenstoffdioxid in Form von Trockeneis. Nach Angaben der US-Gesellschaft zur Bekämpfung von Parasiten verursachen Bettwanzen alleine in den USA jährlich Kosten in Höhe von rund 250 Millionen Dollar (mehr als 233 Millionen Franken).