Zu diesem Schluss kommt eine Studie der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope. Sogar in der Schweiz speichert die kleine, noch vorhandene Fläche an Moorböden von rund 28'000 Hektaren im Torf so viel Kohlenstoff wie alle Ackerböden von etwa 270'000 Hektaren zusammen. Der Kohlenstoff kann im Lauf der Zeit wieder als gasförmiges Kohlendioxid (CO2) aus den Böden freigesetzt werden.      

Die Fähigkeit von Moorböden, als Kohlenstoffsenke zu dienen, geht bei landwirtschaftlicher Nutzung rasch verloren. Agroscope-Forschende schätzen, dass durch die Nutzung von Moorböden weltweit Treibhausgase ausgestossen werden, die rund 5 Prozent der von Menschen verursachten Emissionen ausmachen. Würden alle Moorböden in der Welt geschützt, könnten mehr zukünftige Emissionen an Treibhausgasen vermieden werden als dies durch eine bessere Bewirtschaftung der gesamten übrigen Landwirtschaftsfläche der Erde möglich wäre, so die Studie, die in der Fachzeitschrift «Nature Communications» erschien.      

Wenig Aufwand, grosse Wirkung
Um alle landwirtschaftlich genutzten Mineralböden weltweit in «Kohlenstoffsenken» zu verwandeln, müsste den Böden dafür jährlich 35 bis 94 Millionen Tonnen Stickstoff zusätzlich zugeführt werden. Denn diese Kohlenstoffspeicher funktionieren nur, wenn sie auch Stickstoffsenken sind. Dies hätte aber wiederum negative Auswirkungen auf die Umwelt, etwa weil Gewässer belastet würden.      

Moorböden hingegen benötigen natürlicherweise wenig Stickstoff, um Kohlenstoff zu binden. Und auch die Renaturierung von Moorböden bedingt keine zusätzliche Stickstoffdüngung.      

Die Forscher beurteilen deshalb den Schutz von Moorböden und deren Renaturierung als sinnvoll, weil die Massnahme mit wenig Aufwand eine grosse Wirkung auf kleiner Fläche erzielt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der ökologische Fussabdruck der Landnutzung mittels Moorschutz effizient und nachhaltig verkleinert werden könnte.