Die Tierschutzorganisationen Pro Natura und WWF, sowie der Schweizerische Fischerei-Verband unterstellen der Schweiz und Frankreich Untätigkeit in Bezug auf die Rettung des Grenzflusses Doubs. Sie haben eine Liste mit Verbesserungen aufgestellt, die sie der Berner Konvention unterbreiteten. Dies teilen die drei Verbände heute Freitag in einem Communiqué mit.

«Der Doubs stirbt»
«Kaum ein Fluss hat eine derart hohe ökologische Bedeutung in der Schweiz», schreiben Pro Natura, WWF und der Fischereiverband. Sie fordern einen Ausnahmestatus für den Doubs mit hoher Priorität für den Naturschutz. Denn der französisch-schweizerische Grenzfluss sei am sterben. und mit ihm sein geschützter Bewohner, der «Roi du Doubs», der Fisch des Jahres 2013.

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="99369787-877e-4c45-93df-5ca516e4979f" data-langcode="de"></drupal-entity>
Der Roi du Doubs. Bild: Erimouche/wikimedia.org/CC-BY

Mit einer ganzen Liste von geforderten Verbesserungen gelangen sie an die Berner Konvention, den Europäischen Vertrag über die Erhaltung von Pflanzen und Tieren in ihren Lebensräumen. So fordern sie eine Erneuerung der Kläranlagen entlang des Flusses. Bei starkem Regen würden diese oft überlaufen, wodurch ungereinigtes Abwasser direkt in den Doubs fliessen würde.

Getrennte Populationen zusammenführen
Auch die Wasserkraftwerke sollen ihren Betrieb einschränken. Die künstlichen Hoch- und Niedrigwasser sollen laut der Medienmitteilung minimiert werden, damit der Lebensraum der Wasserlebewesen nicht täglich ausgetrocknet oder überflutet werde.

Die alten Wehre unterhalb von St. Ursanne sollen entfernt werden, damit getrennte Fischpopulationen wieder zueinanderfinden und Die Landwirte der Umgebung sollen ein naturverträgliches Dünge-Regime etablieren, damit weniger Dünger in den Fluss fliesse.

Nun, so die drei Verbände, müssen die Verantwortlichen der Berner Konvention entscheiden, ob die Klage angenommen wird. Zurzeit werde ein entsprechender Bericht als Entscheidungsbasis verfasst.