Das Relikt aus dem Kalten Krieg ist im vergangenen Jahr zurückgebaut und am Dienstag der Naturschutzorganisation Pro Natura übergeben worden. 

Auf dem verwaisten, nicht eingezäunten Gebiet bei Eglisau zeugten überwachsene Betonbauten, Türen und Schachtdeckel von einer längst vergangenen Zeit. Die unterirdische Anlage mit ihren 174 Stahl- und 25 Betontanks stellte aber zunehmend ein Sicherheitsrisiko dar. Und so wurde im Frühling 2018 mit dem Rückbau begonnen.

«Wir haben das Ziel erreicht, die Belastungen für Mensch und Umwelt möglichst gering zu halten», wird Martin Eberhard, CEO der zuständigen Bauunternehmung, in einer gemeinsamen Mitteilung des Zürcher Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL), der Eberhard Bau AG, der Migrol AG und der Gemeinde Eglisau zitiert.

Die Tanks sind weg
Ende November 2018 verschwand gemäss Mitteilung der letzte Stahltank vom Gelände. Insgesamt wurden rund 5000 Kubikmeter Beton und rund 15'000 Tonnen mit Kohlenwasserstoff kontaminiertes Material fachgerecht entsorgt. Nach der Winterpause erfolgten schliesslich die Aufräum- und Abschlussarbeiten.

Neue Eigentümerin des Areals ist die Naturschutzorganisation Pro Natura. Ihr wurde am Dienstag bei der Aufrichte das Grundstück übergeben. Auf dem 26'000 Quadratmeter grossen Gelände soll ein Naturschutzgebiet mit Lern- und Naherholungswert entstehen. Pro Natura wird dafür in den nächsten Monaten ein Projekt ausarbeiten.

Hochrhein als Wasserstrasse  
Die Idee eines unterirdischen Tanklagers für Treib- und Brennstoffe stammte von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler. Denn in den 1950er-Jahren ging man davon aus, dass der Hochrhein bald als Wasserstrasse für den Lastverkehr ausgebaut werden würde. Güter hätten mit Schiffen bis in den Kanton Zürich transportiert werden sollen.

Allerdings wurden die Pläne nie umgesetzt und so war auch dem Tanklager kein kommerzieller Erfolg beschieden. Von 1957 bis 1978 betrieb die Migrol AG das Lager von Land her, bevor sie später die rund 200 Tanks entleerte und das Areal weiterverkaufte.

Die Migrol hatte auch die Bauherrschaft für die Sanierung übernommen und mit 5,7 Millionen Franken den Hauptteil der Kosten übernommen. Der Kanton Zürich steuerte 500'000 Franken bei, «weil es im öffentlichen Interesse liege, dass das Gefahrenpotenzial nachhaltig beseitigt werden könne».