Das UN-Büro für Katastrophenvorbeugung (UNDRR) veröffentlichte den Report am Montag zum Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung (13. Oktober). «Die Zahl der Ereignisse durch extreme Temperaturen ist dramatisch gestiegen», sagte Professorin Debarati Guha-Sapir vom Katastrophenforschungszentrum (CRED) der Universität Löwen in Belgien. Dort wird die Datenbank geführt, die für diese Kategorie einen Anstieg von gut 230 Prozent zeigt. 91 Prozent der Todesopfer durch extreme Temperaturen seien zwischen 2000 und 2019 durch Hitzewellen umgekommen, insgesamt 165'000 Menschen. Alle Länder müssten sich deutlich besser auf Hitzewellen vorbereiten.

Insgesamt stieg die Zahl der Naturkatastrophen nach dem Bericht von 4212 auf 7348. Gut 3000 Mal war Asien betroffen, knapp 1800 Mal der amerikanische Kontinent und gut 1000 Mal Afrika. Es gab mehr Erdbeben und Tsunamis und vor allem mehr klimabedingte Naturkatastrophen: Deren Anzahl stieg von gut 3600 auf gut 6600. Der Anteil dieser Vorfälle an der Gesamtzahl stieg leicht von 87 auf 91 Prozent. Dazu gehören Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Waldbrände und Hitzewellen.

Fast alle Katastrophen erfasst
Die Gesamtzahl sei nicht deshalb höher, weil in den vergangenen 20 Jahren mehr Katastrophen erfasst wurden, betonte Guha-Sapir. Die Kommunikationsmittel seien seit Ende der 70er Jahre so gut, dass praktisch alle Vorfälle registriert würden. Gelistet werden solche ab zehn Toten oder 100 Betroffenen. Die Anzahl der Betroffenen stieg in den vergangenen 20 Jahren von 3,2 auf 4,2 Milliarden. Viele Menschen seien mehrfach Opfer geworden, so der Bericht. Die Zahl der Todesopfer blieb bei rund 1,2 Millionen.

Besonders schlimm waren die Jahre 2004, 2008 und 2010. Gründe waren 2004 der Tsunami im Indischen Ozean mit rund 230'000 Toten, 2008 das Erdbeben in Haiti mit gut 220'000 Toten und 2008 der Zyklon Nargis in Myanmar mit etwa 138'000 Toten.