Schuld am Rückgang ist ein Verlust der Artenvielfalt: Es fehlt an Bestäubern und an Fressfeinden für Schädlinge. Eine Flurbereicherung mit Hecken und Blühwiesen würde höhere Erträge sichern. 

Ein Team um Matteo Dainese von Eurac Research in Bozen und der Universität Würzburg wertete 89 zuvor veröffentlichte Studien aus 27 Ländern über Landnutzung, Artenvielfalt (Biodiversität) und die Ökosystem-Dienstleistungen für die Landwirtschaft aus. Dies sind etwa die Bestäubung von Obstbäumen durch Wildbienen und Hummeln, und dass Schlupfwespen sowie Raubkäfer jene Schädlinge fressen, die sich sonst über Ackerfrüchte hermachen würden. 

Breit angelegter Versuch
Das internationale Forschungsteam mit Beteiligung von Agroscope und der ETH Zürich untersuchte, ob es genügt, wenn wenige, weit verbreitete Arten solche für die Bauern nützlichen Arbeiten verrichten, oder ob es eine grosse Vielfalt an tierischen Dienstleistern braucht. Von den Ergebnissen berichten sie im Fachmagazin «Science Advances».

Letzteres ist der Fall, so Bea Maas von der Universität Wien in einer Mitteilung derselben: «Die positiven Effekte der natürlichen Dienstleister fielen umso grösser aus, je höher die Artenvielfalt und je kleinteiliger die Agrarlandschaft gestaltet ist». Wo riesige, monoton bepflanzte Flächen vorherrschen, gäbe es zu wenige unterschiedliche Nützlinge, was sich negativ auf die Erträge auswirkt.

Ziel: möglichst grosse Biodiversität
Der Mensch müsse daher für eine möglichst grosse Biodiversität sorgen, um sich die «Gratis-Dienstleistungen» der Natur nachhaltig zu sichern. Es genüge nicht, auf einige wenige Arten als Bestäuber und Schädlingsbekämpfer zu vertrauen. Um die Vielfalt an Nützlingen zu erhöhen, bräuchte es eine Flurbereicherung, so die Forschenden. Dies würde den Bauern nicht nur bessere Erträge sichern, sondern sie müssten bei einer guten biologischen Schädlingskontrolle auch weniger Insektizide kaufen und ausbringen.