Weihnachtssterne werden in ihrer natürlichen Form bis zu vier Meter hoch und sind damit kaum geeignet als Zimmerpflanzen. Um sie in einer wohnzimmergerechten Grösse zu halten, werden sie mit einer Lösung (Cycocel 720) besprüht. Diesen Chemie-Einsatz wollen Forscher der Humboldt-Universität Berlin durch Schütteln ersetzen.

Heiner Grüneberg vom Lehr- und Forschungsgebiet Gärtnerische Pflanzsysteme und seine Kollegen stellen die Weihnachtssterne (Euphorbia pulcherrima) auf Rütteltische, wie die Humboldt-Universität mitteilt. Ein Vibrationsmotor schaltet sich zweimal in der Stunde an. Darauf reagieren die Pflanzen empfindlich und «ducken sich»: Anstatt in die Höhe zu wachsen, werden sie kompakter. Ob und wann die Schüttel-Technik marktfähig und die Chemie ersetzen werde, sei aber völlig unklar, heisst es in der Mitteilung.

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In seiner natürlichen Wuchsform passt der Weihnachtsstern nicht aufs
Stubenbuffet.
Bild: Belizian / cc-by-sa

Wenn die Mafia Zimmerpflanzen verkauft
Weihnachtssterne sind ein immergrünes Strauchgewächs aus Mittel- und Südamerika, das wegen seiner roten, sternförmig angeordneten Hochblätter als Zimmerpflanze sehr beliebt ist. Die roten Blätter sind nicht etwa Blütenblätter, sie treten aber gleichzeitig mit der Blüte, die von November bis im Frühjahr auftritt.

Normalerweise sind die roten Pflanzen nur wenige Euro wert, in Italien sind kürzlich aber Ladenbesitzer gezwungen worden, Weihnachssterne für bis zu hundert Euro das Stück zu kaufen. Die Polizei nahm Mitte Dezember vier mutmassliche Mafia-Mitglieder fest, die in das Betrugsgeschäft verwickelt sein sollen. Sie sollen zur neapolitanischen Mafia gehören und das Geld für inhaftierte Kriminelle gesammelt haben.

Bei den Betrugsopfern handelte es sich um Besitzer von Läden in einem grossen Einkaufszentrum. Diejenigen, die sich weigerten, die masslos überteuerten Sterne zu kaufen, musste gemäss Polizeiangaben mit Vergeltungsaktionen der Mafia rechnen. Die Ermittlungen liefen bereits seit Weihnachten 2011.