Vögel hören auf zu singen und Eichhörnchen verschwinden in ihre Kobel. Nachtaktive Tiere wie Fledermäuse hingegen werden munter. Wenn es bei einer totalen Sonnenfinsternis plötzlich stockduster wird und die Temperatur um drei bis fünf Grad sinkt, sind solche Verhaltensweisen bei Tieren schon beobachtet worden. Allerdings vor allem in Einzelberichten, systematische Erhebungen dazu gibt es kaum.  

Klaus Reiter von der Technischen Universität München untersuchte das Verhalten von Nutztieren während der totalen Sonnenfinsternis 1999 in Deutschland. Die von ihm beobachteten Pferde standen bei der plötzlichen Dunkelheit unter Stress, berichtete Reiter. «Manche von ihnen sind auf der Weide herumgerannt, andere waren ganz ruhig, zeigten aber erhöhte Herzfrequenzwerte.»  

Auch Enten wurden nervös und suchten nach Schutz. Sie flogen zur Mitte ihres Teiches und sammelten sich dort. Andere Tiere dachten dagegen offenbar, es sei Schlafenszeit: «Die Vögel wurden ganz ruhig und stellten alle Laute ein», erinnerte sich Reiter.  

Für mehr Daten zum Thema haben zahlreiche US-Zoos ihre Besucher gebeten, während der Sonnenfinsternis am 21. August an Citizen-Science-Projekten teilzunehmen und das Verhalten der Tiere mit Fotos, Videos oder schriftlich zu dokumentieren. Über eine App können Interessierte zudem ihre Beobachtungen von Tieren in freier Wildbahn an die California Academy of Sciences weiterleiten. Die Nasa veröffentlichte eine Karte von Zoos, die in der totalen Zone liegen, die Fisch- und Wildtierbehörde eine Karte und Liste von Wildtierrefugien, die man während der Sonnenfinsternis besuchen kann.