Ende April stellten die Imker im Raum Zäziwil eine verheerende Bienenvergiftung fest, wie sie am Freitag gemeinsam mit dem Bienengesundheitsdienst apiservice gmbh mitteilten. Auf 23 Bienenständen mit 172 Bienenvölkern wurden grosse Verluste festgestellt.

Die Imkerinnen und Imker untersuchten den Fall darauf zusammen mit dem Bienengesundheitsdienst. Von den vergifteten Bienen wurden Proben genommen und getestet. Nun liegen die Resultate vor: In den vier untersuchten Bienenproben wurde der Wirkstoff Fipronil, ein umstrittenes Insektizid und hoch toxisches Bienengift, gefunden.

Hohe Giftdosis
Drei Proben lagen über, eine knapp unter dem so genannten LD50 Wert, jener Dosis Fipronil, bei der 50% der Bienen innerhalb von 48 Stunden sterben. Nach heutigem Erkenntnisstand wurden die Bienen durch diesen Wirkstoff vergiftet, wie es in der Mitteilung heisst.

Pikant: Fipronil ist laut der Mitteilung als Pflanzenschutzmittel in der Schweiz für die Anwendung in der Landwirtschaft und im Hausgarten nicht mehr zugelassen. Wie dieser Wirkstoff in die Bienen gelangt ist, ist Gegenstand von weiteren Ermittlungen. Der Schweizer Bauernverband und der Schweizer Obstverband verurteilen jegliche Fehlanwendungen von Pflanzenschutzmitteln.

Lückenlose Aufklärung
Der Bienenvergiftungsfall führte zu einem Ertragsverlust für die Imker, denn in diesem Jahr fällt bei praktisch allen betroffenen Bienenständen die gesamte Honigernte aus. Sie haben deshalb Anzeige gegen Unbekannt erhoben. Die Untersuchungen der Kantonspolizei sind noch immer im Gange. Die Betroffenen fordern eine lückenlose Aufklärung –und dass die nötigen Konsequenzen gezogen werden um Bienenvergiftungen zu verhindern.