Erste Resultate seien vielversprechend, teilte die Fachhochschule am Mittwoch mit. Entwickelt wurden die Mischungen von einem Forscherteam der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen. Die Bienen werden bekanntlich von der Varroamilbe bedroht. Doch auch Sauerbrut, Viren und Nahrungsstress setzen ihnen zu. Gewisse Pestizide können ebenfalls einen Einfluss haben. «Vielleicht ist es die Kombination verschiedener  Faktoren, die ein Bienenvolk dauerhaft schwächt und zu seinem Absterben führt», schreibt die Fachhochschule.  

Der Nahrungsstress besteht zwischen Mitte Mai und Ende Juli, wenn Raps, Löwenzahn und Obst verblüht sind und der Wald noch keine Nahrung bietet. Die Bienenvölker befinden sich zu dieser Jahreszeit noch im Aufbau. Mit den bislang getesteten Saatmischungen konnte der Menüplan für die Bienen zeitlich so ausgeweitet werden können, dass die Insekten von Anfang Juni bis Ende Juli reichlich Nahrung fanden. Selbst im Vergleich mit Buntbrachen - also  Mischungen aus Wildkräutern - schnitten die Bienenweiden sehr gut ab.  

Fünfmal mehr Honigbienen
Denn in den Versuchsanlagen wurden fünfmal mehr Honigbienen und zwei- bis  dreimal mehr Wildbienen gezählt als in Buntbrachen. «Einzig die Trachtlücke von  Mitte Mai bis Anfang Juni kann in der Regel wegen des Bodenfrosts bei der  Aussaat nicht gefüllt werden», erklärte Projektleiter Hans Ramseier. Diese kurze Zeit falle aber weniger ins Gewicht.

Die neuen Bienenweide-Mischungen gedeihen nicht nur auf nährstoffarmen, sondern auch auf humusreichen Böden. Zudem stossen sie laut Fachhochschule bei den Landwirten auf breite Akzeptanz. Dass man gegen das Bienensterben etwas machen  müsse, sei schliesslich praktisch jedem klar. In einer typischen Bienenweide wachsen Blumen wie Rot-, Schweden- und Perserklee, Klatschmohn, Kornblume und Buchweizen.