Landwirtschaft
Hornkuh-Initiative im Gegenwind
Die Hornkuh-Initiative könnte den Tieren schaden, warnt Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann. Deren Bewegungsfreiheit könnte eingeschränkt werden.
Je mehr Tiere mit Hörnern gehalten werden, desto höher sei die Unfallgefahr für Mensch und Tier, erklärte Schneider-Ammann am Dienstag gemäss einer Mitteilung vor den Bundeshausmedien. Dies widerspreche der Landwirtschaftspolitik, die eine tiergerechte Haltung fördere.
Darum geht es in der Initiative
Die Hornkuh-Initiative kommt am 25. November an die Urne. Sie verlangt, dass Halterinnen und Halter von horntragenden Kühen, Zuchtstieren, Ziegen und Zuchtziegenböcken finanziell unterstützt werden. Um diese Subventionen zu finanzieren, müsste laut Schneider-Ammann andernorts gespart werden. Das Gesamtbudget für die Landwirtschaft werde nicht erhöht.
Der Landwirtschaftsminister glaubt auch, dass mit der Annahme der Initiative die Eigenverantwortung der Bauern eingeschränkt würde. Ob auf einem Hof Tiere mit Hörnern oder ohne Hörner gehalten werden, müssten diese als Unternehmer selber entscheiden können.
Der Bundesrat empfiehlt ein Nein
Der Bundesrat hält die Initiative für kontraproduktiv und empfiehlt daher ein Nein. Gemäss ersten Umfragen könnte das Volksbegehren jedoch angenommen werden. Den Initianten um den Bergbauern Armin Capaul geht es um die Würde des Tiers. Ihrer Meinung nach ist das Horn ein Sinnes- und Stoffwechselorgan.
Heute sind fast 90 Prozent der Kühe in der Schweiz enthornt. Bei einem Teil von ihnen kam das durch die Zucht zustande. Bei der Mehrzahl hingegen und besonders bei Milchkühen werden die Hörner in einem schmerzhaften Prozess entfernt. Den Kälbern und Kitzen wird das Gehörn im Alter von etwa zwei Wochen mit einem auf 700 Grad erhitzten Eisen ausgebrannt.
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