«Durchschnittlich müssen Schweizer Veterinäre und Apotheker beim Bezug von Tiermedikamenten 70 Prozent tiefer in die Taschen greifen als ihre ausländischen Kollegen» heisst es im Newsletter des Preisüberwachers. Dieser hat die Preise von 28 Tierarzneimitteln in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, den Niederlanden, Dänemark, Österreich und der Schweiz verglichen. Alle sieben untersuchten Zulassungsinhaber würden den Grossteil ihrer Produkte in der Schweiz klar teurer vertreiben als in den Vergleichsländern.

«Schweiz-Eigenheiten» sollen gestrichen werden
Lockerung der Importbestimmungen gefordert Handlungsbedarf sieht die Preisüberwachung vor allem bei den Rahmenbedingungen des Heilmittelmarkts. Gerade in den kleineren Absatzmärkten werde ein funktionierender Preiswettbewerb durch die hohe Regulierungsdichte stark gehemmt. Der Preisüberwacher fordert, bei der Zulassung von Nutztiermedikamenten auf «kostensteigernde Schweiz-Eigenheiten» wie etwa Verpackungsbeschriftung zu verzichten. Wünschenswert wäre zudem eine Lockerung der Zulassungsanforderungen für Direkt- und Parallelimporte. Zudem brauche es eine verbindliche Tarifstruktur zwischen Nutztierhalter- und Tierarztverbänden.

Anlass zur Untersuchung hatten zahlreiche Beanstandungen von Landwirtschaftsverbänden gegeben. Diese haben sich beim Preisüberwacher beklagt, dass verschiedene Medikamenten-Hersteller Währungsvorteile nicht weitergeben würden.