Eigentlich wäre der Dachs ja der geborene Archäologe. Mit seinen Schaufelhänden hat er dem Menschen jedenfalls schon einmal eines voraus. Offensichtlich ist es aber nicht ganz so einfach, Dachse als wissenschaftliche Grabungs-Mitarbeiter abzurichten, deshalb bleiben menschliche Archäologen meist unter sich.

Nicht so letzten Herbst in der Uckermark, einer Region an der Deutsch-Polnischen Grenze. Dort hat ein Dachs nämlich einen bedeutenden Fund gemacht, wie die «Berliner Zeitung» am Montag berichtete.

Einen der letzten Heidenkrieger gefunden
Ein Bildhauer-Paar, das letzten Herbst in der Nähe der Stadt Stolpe ihre Kunst ausstellen wollte, stiess laut dem Zeitungsbericht auf einen Knochen, der vom Dachs aus der Erde gewühlt worden war. Der Bildhauer rief Fachleute herbei, die schliesslich feststellten, dass das Mardertier einen bedeutenden Fund gemacht hatte.

Laut der «Berliner Zeitung» legten die Archäologen im Anschluss insgesamt acht Gräber frei, darunter dasjenige eines der letzten «standhaft heidnischen Slawen, umringt von lauter Christen».

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Die Vorderpfote des Dachses ist eine «natürliche Schaufel».
Bild: Dellex/wikimedia.org/CC-BY-SA

Die Funde werden nun restauriert und der Öffentlichkeit vorgestellt. Dies bringt allerdings dem Dachs nichts, der sich in der Zwischenzeit einen anderen Bau suchen musste. Und auch, ob es in Zukunft speziell trainierte «Buddeldachse» geben wird, ist zweifelhaft.