Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert in der Stadt Luzern als Standort für das geplante zusammengeführte Museum geeignet sei, teilte der Luzerner Regierungsrat am Donnerstag mit. Die Grösse des Gebäudes erlaube eine vielfältige Nutzung. Im Vergleich zu heute reduziert sich im Zeughaus Musegg die Museumsfläche um rund einen Drittel von 3100 auf 1980 Quadratmeter.

Das Gebäude mit Grundmassen von 20 mal 50 Meter und vier Volletagen diente einst als Korn- und Salzmagazin, bevor es im 19. Jahrhundert zum Zeughaus umfunktioniert wurde. Seit 1963 steht es unter Denkmalschutz, zuletzt wurden die Räume von der Pädagogischen Hochschule Luzern genutzt.

Sanierung notwendig
Das Haus muss saniert werden. Die Regierung schätzt die nötigen Investitionen auf 35 bis 37 Millionen Franken. Mit 23 Millionen Franken machen die baulichen Massnahmen den Hauptteil der Kosten aus.

3,2 Millionen Franken sind für den Bau eines hindernisfreien Zugangs veranschlagt auf der teilweise sehr steilen Strasse zwischen Mühlenplatz und Zeughaus. Die Ausgestaltung sei noch in Abklärung, miteinbezogen werden die Stadt Luzern und Organisationen. Über das Bauprojekt wird der Luzerner Kantonsrat voraussichtlich im Jahr 2024/2025 befinden.

Die Betriebskosten des Museums im Zeughaus Musegg dürften im Vergleich zu heute um 1,3 Millionen Franken pro Jahr ansteigen auf 5,9 Millionen Franken. Dies ist laut der Regierung auf die Anpassung der Mietkosten von rund 1,1 Millionen Franken pro Jahr als Folge der vorgesehenen Investitionen zurückzuführen.

Die Zusammenlegung der beiden Häuser, die zusammen jährlich rund 90'000 Eintritte verzeichnen, ist eine Folge aus den Sparbemühungen beim Kanton. Nötig dazu ist eine Änderung des kantonalen Kulturförderungsgesetzes, die am 1. Februar in die Vernehmlassung geht. Danach entscheidet der Kantonsrat.

Tunnel für Gerichtsgebäude geplant
Der Zusammenschluss der beiden Museen hänge nicht vom neuen Museumsstandort ab und soll unabhängig davon vollzogen werden, hält die Regierung fest. Man wolle ein modernes, relevantes Museum mit Mehrwert für die Bevölkerung schaffen, wird Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) in der Mitteilung zitiert. Das Publikum werde mit Dauer- und Wechselausstellungen sowie innovativen Vermittlungsformaten dazu angeregt, die Zukunft der Gesellschaft mitzugestalten.

Auch wenn die Investitionskosten hoch und die Betriebskosten höher als bisher seien, mache die Wiederbelebung des Zeughauses aus denkmalpflegerischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Sicht Sinn, hält Finanzdirektor Reto Wyss (CVP) fest.

Die mit dem Wegzug der Museen vom Kasernenplatz frei werdenden heutigen Museumsgebäude sollen für die geplante Gerichtsmeile genutzt werden. Dieses Projekt sieht vor, dass das Kantonsgericht die Gebäude von Natur-Museum und Historischem Museum bezieht.

Die Gerichte sollen am neuen Standort über 130 Arbeitsplätze verfügen. Der Bezug ist im Jahr 2033 vorgesehen. Die Investitionskosten für die Gerichtsmeile betragen rund 27 Millionen Franken. Bestandteil ist ein geplanter Verbindungstunnel zwischen den Gebäuden für rund 2,2 Millionen Franken.