Mehlwürmer sind ständige Begleiter in der RTL-Reality-Soap «Dschungelcamp». In den verschiedensten Situationen tauchen sie immer wieder auf. Eigentlich sollen sie hervorragend schmecken und sich als Topping für Salate oder Suppen eignen. Das jedenfalls finden Online-Portale wie «in-snekt.ch», welche die Tiere als Snack empfehlen. Vermutlich würden die Teilnehmer der RTL-Reality-Soap Dschungelcamp noch so gerne zugreifen – angesichts der kulinarischen Mut- beziehungsweise Ekelproben, welche sie sonst bestehen müssen.

Da wundert es nicht, dass diese Delikatesse in der RTL-Show selten auf dem Teller landet, sondern auf dem Kopf oder dem Rücken eines «Dschungelcamp»-Kandidaten. Diese Erfahrung machte Sänger Daniele Negroni gestern, während er im Stockdunklen durch einen «Ekeltunnel» robbte. In ihm hielten sich auch noch jede Menge Ratten auf. Die Mehlwürmer, die aus einer versteckten Öffnung in der Tunneldecke auf ihn herabregneten, dürfte er nur als kitzelnde kleine Plaggeister wahrgenommen haben.

Das sind sie allerdings genauso wenig wie man sie als Würmer bezeichnen darf. Genau genommen sind Mehlwürmer  die Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor). Sie gehören zur Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae). Ihre Weibchen legen 100 bis 150 Eier einzeln oder in kleinen Gruppen meist an geschützten Stellen ab. Die Tiere werden drei bis vier Monate alt. Ihre weissen Eier sind oval. Dank der klebrigen Oberfläche bleiben an ihnen Staub und Erde haften, was den Eiern eine gute Tarnung verleiht.

 

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Futter nicht nur für Menschen 
Die daraus schlüpfenden Larven – die Mehlwürmer – sind anfangs etwa zwei Millimeter lang und und zunächst weisslich gefärbt. Im Laufe der Zeit wechseln sie ihre Farbe und werden goldbraun. Sie erreichen eine Grösse von rund 40 Millimetern, bevor sie sich verpuppen.

Dank ihres hohen Protein- und Fettgehalts sind Mehlwürmer nicht nur für Menschen geniessbar, sondern auch als Vogelfutter bestens geeignet. Aber auch aus der Fischzucht sind sie als Futterinsekten nicht wegzudenken. Aufgrund ihres hohen Fettgehalts sollen sie allerdings spärlich verfüttert werden.

Am wohlsten fühlen sich die Mehlwürmer im Freien. Dort bewohnen sie am liebsten verrottendes Holz oder Vogelnester. Gleichzeitig werden sie als Schädlinge wahrgenommen, weil sie Mehl und andere Getreideprodukte befallen und sich bevorzugt an dunklen und warmen Stellen aufhalten.

Damit war der Ekeltunnel in der RTL-Show im Gegensatz zu Dschungelprüfungs-Kandidat Daniele Negroni für die Tiere alles andere als eklig: Im Schacht war es schön dunkel und – wie im Australischen Dschungel üblich – heiss und schwül.