Im vergangenen Winter wurde die Grösse der Luchspopulation in der westlichen Zentralschweiz erstmals vermessen. Dabei wurden von Mitte Februar bis Mitte April 74 Fotofallen im für Luchse geeigneten Gebiet positioniert. Das Projekt wurde durch das Bundesamt für Umwelt und die Forschungsstelle KORA für Raubtierökologie und Wildtiermanagement unterstützt. Die Erhebungen wurden von zahlreichen Wildhütern, Jägern und Freiwilligen durchgeführt.

Von beiden Seiten fotografiert
Jeweils zwei Kameras werden durch Bewegungssensoren ausgelöst und erfassen Wildtiere von beiden Seiten. Gerade Luchse können mit dieser Methode zuverlässig identifiziert werden, da sich ihre Fellmusterung von Exemplar zu Exemplar unterscheidet.

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Das Gebiet «westliche Zentralschweiz». 
Quelle: Screenshot aus dem KORA-Bericht

Das Gebiet «westliche Zentralschweiz» wird vom Vierwaldstättersee, den Obwaldner Seen, dem Brünig und dem Brienzer- und Thunersee begrenzt und hat eine Grösse von 951 km2

In den 60 Nächten des Monitorings wurden 12 selbständige Luchse und fünf Jungtiere identifiziert, darunter auch fünf Exemplare, die bislang unbekannt waren. «Da jeweils nicht alle vorhandenen Luchse mit Fotofallen nachgewiesen werden können, wird mit einer speziellen Methode die Anzahl der weiteren Tiere ermittelt», schreibt die KORA in ihrem Bericht

Durchschnittliche Luchsdichte
Mittels einer Formel kommen die Verantwortlichen auf 13-24 Luchse, die im Gebiet leben müssen. Die grösste Wahrscheinlichkeit liegt bei 15 Luchsen. Eine Zahl, von der nun ausgegangen wird. Dies ergibt eine Dichte von 1.8 Luchsen pro 100 km2. Damit liegt die westliche Zentralschweiz im Schweizer Durchschnitt. 

Im südlichen Jura ist die Luchsdichte am höchsten. Im Winter 2011/12 wurden zwischen Genf und Neuenburg 21 Luchse ermittelt, das sind 3,6 Tiere pro 100 Quadratkilometer.