Es war das erste Mal, dass die Tierschützer der Organisation International Animal Rescue (IAR) einen Albino-Plumplori sahen. Es war auch das erste Mal, dass überhaupt jemand einen Albino-Plumplori sah. Die gänzlich weisse Form dieser normalerweise grauen oder rötlich-branuen Primaten war der Menschheit bislang unbekannt.      

Plumploris, eine Gattung von Feuchtnasenprimaten, gehören mit ihren riesigen Augen, den kleinen Näschen und Händchen und ihrer tapsig-langsamen Fortbewegungsweise wohl zu den herzigsten Tieren dieses Planeten. Genau dies wird ihnen jedoch zum Verhängnis. In ihrer Heimat Südostasien werden die nachtaktiven Tiere in den Wäldern eingefangen, verkauft und als Haustiere gehalten. All dies ist in Indonesien und vielen anderen Ländern illegal. Damit sie sich gegen ihre neuen Besitzer nicht wehren können, werden ihnen oft auf brutale Weise die Zähne gezogen (lesen Sie hier mehr dazu). Das Internet mit seinen vielen Videos und Fotos hat den Trend zum Plumplori als Haustier noch verstärkt. Viele Arten sind mittlerweile gefährdet oder vom Aussterben bedroht.      

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In einer Auffangstation wurde der Albino-Lori auf die Auswilderung vorbereitet.
  Bild: International Animal Rescue IAR

IAR hat es sich deshalb auf die Fahnen geschrieben, so viele wie möglich von ihnen zu retten und in ihren natürlichen Lebensraum zurück zu entlassen. Den Albino-Lori fanden die Retter am 31. August 2018 in der Provinz Lampung im Süden Sumatras. In einer Auffangstation wurde er aufgepäppelt und am 8. Oktober durfte er im Nationalpark Bukit Barisau Selatan wieder zurück in die Wildnis. «Obwohl dieser Albino-Plumplori extrem selten ist, hat er genau wie andere Tiere ein Recht darauf, in seinem natürlichen Lebensraum zu leben», sagte Teguh Ismail von der Naturschutzbehörde der Region Lampung gemäss einer Medienmitteilung von IAR.

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