Eigentlich wurden die 15 Fotofallen zur Überwachung von Bären und Luchsen im Val di Non installiert. Doch dann spazierte den Wildhütern ein ganz anderes Exemplar vor die Linse: Ein Goldschakal. Bereits im Januar sei die Aufnahme des Raubtieres im norditalienischen Schnee gemacht worden, berichtet die Raubtier-Koordinationsstelle KORA.

Noch nie wurde im Trentino, kaum 50 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt, zuvor ein lebendiger Goldschakal in freier Wildbahn fotografiert. Kein Wunder: Die Tiere stammen ursprünglich aus dem Balkan. Ganz allmählich vergrössern sie aber ihr Territorium. Nicht nur in Afrika und Asien, sondern auch in Richtung Norden und Westen. 

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Der Lebensraum des Goldschakals gemäss wikipedia.org

Bereits im April 2012 war im Trentino ein Goldschakal gefunden worden. allerdings tot, überfahren von einem Auto und am Strassenrand von Villa Agnedo deponiert. Dies war auch das erste Indiz, dass sich diese Spezies von Italien aus langsam der Schweiz nähert.

Und auch in die Schweiz hat sich vor nicht allzu langer Zeit bereits ein Goldschakal verirrt: Laut KORA war im Dezember 2011 in den Nordwestalpen ein Exemplar gleich von mehreren Fotofallen geknipst worden. Seither wurde er allerdings nicht mehr gesichtet.

Ein Rudeltier als Einzelgänger?
Über Schakale ist der Bevölkerung in der Schweiz relativ wenig bekannt, doch haftet ihnen ein zweifelhafter Ruf als Aasfresser an, der an und für sich nicht gerechtfertigt ist. Sie jagen aber meist im Rudel und sind als Einzelgänger nicht sonderlich erfolgreich auf ihren Beutezügen. Gut möglich also, dass sich der einsame Goldschakal im Trentino mit Aas verdingt. Oder ist er etwa gar nicht einsam? Lebt gar ein Rudel im Trentino?

Goldschakale sind ein wenig kleiner als Füchse, wiegen rund 15 Kilogramm und haben ein goldgelbes bis graues Fell und einen kurzen, buschigen Schwanz. Das Foto unten zeigt den Goldschakal, der im Januar 2013 in die Fotofalle auf dem Monte Peller im Trentino getappt ist.

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© Archivio fotografico Servizio Foreste e Fauna PAT / Museo delle Scienze