Das Tier habe einen gebänderten Schwanz und einen kompakten, kurzen Schnabel. Insgesamt wurden den Angaben zufolge in der ersten Hälfte der Grabungssaison bislang 500 Funde gemacht – darunter sehr viele Insekten, Pflanzen und Fische, die im Herbst und Winter präpariert werden.

«Der neue, aussergewöhnlich gut erhaltene Fund der uns bisher unbekannten Vogelart zeigt, dass wir dennoch weit davon entfernt sind, die Artenvielfalt in der Vogelwelt Messels vollständig erfasst zu haben», sagte Gerald Mayr, Ornithologe am Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt. Bisher wurden den Angaben zufolge mehr als 70 Arten und viele Hundert Einzelfunde aus den etwa 48 Millionen Jahre alten Gesteinsschichten der Grube Messel geborgen.

Über die Lebensweise des Vogels zu spekulieren, sei noch zu früh, hiess es. Der Schnabel erscheine zwar «greifvogelartig», aber die Füsse und Krallen des Tieres widersprächen der Annahme, dass es sich bei dem Fund um einen «Mini-Greifvogel» handelt. «Wahrscheinlicher ist, dass sich der Vogel von Früchten oder Insekten ernährt hat. Genaueres ist aber erst nach der endgültigen Präparation zu sagen», sagte Mayr.