Die wenigsten von Ihnen erinnern sich wohl daran, dass in den 70er-Jahren noch fast tausend Grauammern-Paare in der Schweiz gebrütet haben. Der grau-braune Singvogel ist nämlich ein äusserst unscheinbarer Zeitgenosse. Nur, wenn er seinen metallisch-klirrenden Gesang ertönen lässt, fällt er auf. 

Vielleicht ist sein unauffälliges Äusseres ein Grund, wieso die Grauammern-Population in der Schweiz ständig kleiner wird. In den 90er-Jahren waren es immerhin noch 500 Brutpaare, heute nur noch 100, wie die Schweizer Fachzeitschrift für Vogelkunde und Vogelschutz «Der Ornithologische Beobachter» in seiner aktuellen Ausgabe schreibt.

Zauberwort: Buntbrachen
Wie nun der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife in einer Medienmitteilung bekanntgibt, sollen nun die Schutzprojekt für die Grauammer verstärkt werden. In Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach und im Rahmen des Programms «Artenförderung Vögel Schweiz» will der Vogelschutz das Aussterben dieser Vögel verhindern.

In Partnerschaft mit Landwirten sollen künftig vermehrt Buntbrachen geschaffen werden. Diese bunten Ackerwiesen aus Blumen und Kräutern seien ökologisch sehr wertvoll für die Vögel. Sie machen aber aktuell weniger als ein halbes Prozent aller Ackerflächen in der Schweiz aus.

Der Vogelschutz setzt grosse Hoffnungen in das Projekt: In lokalen Schutzprojekten konnte die Grauammer auf diese Weise bereits erfolgreich gefördert werden. Ausserdem sei der Vogel in Frankreich und Deutschland noch nicht so selten wie in der Schweiz. Deshalb könnten sich hierzulande – sobald bessere Lebensräume vorhanden sind – Zuwanderer aus den Nachbarländern niederlassen.