Man werde nur noch Haut von Tieren benutzen, die aus der Lebensmittelindustrie als Abfallprodukte kommen, sagte der Präsident der Chanel-Modesparte, Bruno Pavlovsky, dem deutschen «Handelsblatt» in New York in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.    

Pelz solle es ab Mai überhaupt nicht mehr in den Kollektionen geben. Grund für den Verzicht auf Leder von Tieren wie von Krokodilen, Eidechsen, Schlangen und Stachelrochen sei, dass es zu schwierig sei, die Herkunft sicherzustellen. «Auch immer mehr Kunden wollen von uns wissen, woher die Materialien stammen und wie die Tiere gehalten werden. Es gehe alles um die Rückverfolgbarkeit, sagte er.      

Nur dadurch entspreche das Leder den ethischen Standards des Hauses. Für die Zukunft sieht Pavlovsky auch die Möglichkeit, auf Biotech-Leder umzusteigen. «Aber das wird nicht in der nahen Zukunft geschehen», sagte er.

Freude bei Tierschützern
Tierschutzorganisationen freut dies. Vier Pfoten etwa spricht von einer «Sensation» und einem «Meilenstein». «Chanel geht hier wirklich einen gewaltigen Schritt. Dass auch auf exotische Häute verzichtet wird, vor allem auf Krokodilleder, ist aus Tierschutzsicht ein Grund zu feiern», sagt Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei Vier Pfoten in einer Medienmitteilung.      

Die Ankündigung von Chanel zeige, dass ethischer Konsum und Tierschutz auch für Luxuslabels an Bedeutung gewonnen hätten. «Wir sind zuversichtlich, dass diese zukunftsweisende Entscheidung von Chanel bei weiteren führenden High Fashion Unternehmen Nachahmer finden wird», so Pietsch.