Durch den Abschuss von Dachsen will die britische Regierung die Ausbreitung der Rindertuberkulose eindämmen. Die Aktion sei Teil der Anstrengungen, "um diese schreckliche Krankheit unter Kontrolle zubringen und auszurotten", sagte Umweltminister Owen Paterson. Die Rindertuberkulose verbreite sich «in erschreckender Schnelligkeit» und schädige die britische Fleisch- und Milchwirtschaft, sagte Paterson gestern Mittwoch bei einer Veranstaltung des britischen Bauernverbandes.

Die Dachse, die Träger der Rinderkrankheit sein können, sollen im Sommer über einen Zeitraum von sechs Wochen in den Regionen Gloucestershire und West Somerset getötet werden. In den folgenden drei Jahren soll weitere ähnliche Aktionen geben.

Nach Angaben der Regierung wurden 2012 fast 35'000 britische Rinder wegen Tuberkulose getötet. Paterson sagte, die Krankheit habe die Steuerzahler in den vergangenen zehn Jahren 500 Millionen Pfund (gut 700 Millionen Franken) gekostet. Im kommenden Jahrzehnt könnten die Kosten doppelt so hoch ausfallen, wenn die Krankheit nicht unter Kontrolle gebracht werde.

Tierschützer wollen Impfung statt Tötung
Britische Tierschützer halten das Töten der Dachse für falsch. Die Organisation RSPCA bezeichnete das Vorgehen als «unsinnig» und sprach sich stattdessen dafüraus, die Dachse zu impfen. Es deute alles darauf hin, dass die Tötung das Tuberkulose-Problem nicht löse, sagte RSPCA-Chef Gavin Grant.