Das Erbgut der Nager schrumpft nämlich beim Älterwerden nicht an den Enden, wie bei Menschen und vielen anderen Tieren, sondern bekommt immer längere Schutzkappen (Telomere), fanden österreichische Forscher heraus.

Die Forscher um Franz Hölzl von der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben Mundschleimhautproben von Siebenschläfern unterschiedlichen Alters aus 130 Nistkästen im Wienerwald gewonnen und das Erbgut der Zellen darin untersucht.

Bei ein- bis fünfjährigen Tieren nahm die Telomerlänge zunächst ab, doch mit sechs Jahren begann sie wieder zu wachsen und wurde immer grösser, je älter die Siebenschläfer waren, berichten sie in einer Mitteilung. Das Wachsen der Telomere halte die Zellen der Nager jung, erklären sie im Fachjournal «Scientific Reports».

Körperzellen verhalten sich wie Krebs- und Stammzellen
Telomere schützen das Erbgut an den Enden vor dem Abbau, werden aber normalerweise bei jeder Zellteilung kürzer. Wenn sie aufgebraucht sind, können sich die Zellen nicht mehr teilen, werden altersschwach und sterben schliesslich. Wie schnell diese Schutzkappen verbraucht werden, ist bei den einzelnen Tierarten sehr unterschiedlich. Bei kurzlebigen Wildtieren passiert der schrittweise Rückgang viel schneller, als bei langsam alternden mit hoher Lebenserwartung.

Es sei sehr ungewöhnlich, dass die Siebenschläfer die Telomere ihrer Körperzellen verlängern können und damit lange jung bleiben, so die Wissenschaftler. Bei Menschen und den meisten anderen Tieren geschehe so etwas nur in Keimbahn-, Stamm-, und Krebszellen.