Häufig war es in Europa ja nie, das Laufhühnchen, das auf dem Kontinent mit der Unterart Turnix sylvaticus sylvaticus präsent war. Von dem Vögelchen, dass einer Wachtel ähnlich sieht, aber mit selbiger nicht näher verwandt ist, waren nur drei kleine Vorkommen auf Sizilien, in Portugal und in Spanien bekannt.  

Während erstere wohl schon 1920 und 1970 verschwanden, konnte sich die Population in und um den Doñana-Nationalpark in Andalusien noch etwas länger halten. Zum letzten Mal gesehen wurde ein Laufhühnchen dort 1981. Seither suchten Ornithologen der Doñana Biological Station nach ihm – vergeblich. Seit fast vierzig Jahren wurde es nicht mehr gesehen. Das bewog die spanische Regierung schliesslich Mitte November dazu, das Laufhühnchen in Spanien und somit in ganz Europa endgültig für ausgestorben zu erklären.  

In Marokko überlebt
Für Turnix sylvaticus sylvaticus besteht allerdings Hoffnung. Erst 2011 wurde eine kleine Population der Unterart in Marokko entdeckt – und bereits denken die Wissenschaftler der Doñana Biological Station über eine Wiederansiedlung nach.  

Das Laufhühnchen als Art ist nicht gefährdet. Es verfügt über ein riesiges Verbreitungsgebiet im südlichen Afrika sowie Süd- und Südostasien. Laut der Roten Liste der Naturschutzunion IUCN sind seine Bestände allerdings abnehmend.  

Mit dem Laufhühnchen in Andalusien ist zum ersten Mal seit der Ausrottung des flugunfähigen Riesenalks vor 170 Jahren wieder eine Vogelart in Europa ausgestorben. Wobei dies allerdings nur für das kontinentale Europa gilt. Der Kanaren-Austernfischer war ein Watvogel auf den Kanarischen Inseln Fuerteventura und Lanzarote. Das offiziell letzte Exemplar wurde 1913 geschossen, 1994 wurde er von der IUCN für ausgestorben erklärt.