Als vor 2.6 Millionen Jahren zwei Erdplatten in Mittelamerika zusammenprallten und sich eine Landenge aus dem Meer erhob, die wir heute Panama nennen, bedeutete das einen grossen Einschnitt in der Geschichte unseres Planeten. Der Golfstrom begann sich zu bilden, Tiere und Pflanzen begannen, sich von Nord- nach Südamerika auszubreiten – und umgekehrt.

Nun sind bei Ausgrabungen in Panama zwei fossile Kaiman-Arten gefunden worden, die ein neues Licht auf den Austausch zwischen Nord- und Südamerika werfen. Die Fossilien sind nämlich etwa 19 Millionen Jahre alt und dort aufgetaucht, wo eigentlich gar keine Kaimane sein sollten.

Kontinente näher zusammen als geglaubt
Kaimane leben heute ausschliesslich in Südamerika. Sie sind enge Verwandte der Alligatoren, die wiederum auf dem nördlichen Kontinent zuhause sind. Beide Arten sind Süsswasserkrokodile, sie sind nicht in der Lage, überschüssiges Salz in ihrem Körper auszuscheiden. Umso undenkbarer also die Vorstellung, dass urzeitliche Kaimane eine grosse Distanz im Meer von Süd- nach Mittelamerika hinter sich legten.

Der neue Fund bringt die Forscher von der Universität Florida nun zur Überzeugung, dass die beiden Kontinente vor 19 Millionen Jahren viel näher beieinander lagen als bisher angenommen. Dies zwingt die Wissenschaft möglicherweise nun zum Umdenken und eröffnet neue Möglichkeiten zur Erforschung von Tierwanderung zwischen den amerikanischen Teilkontinenten.