Nagespuren, gefällte Bäume und abgenagte Äste sprechen eine deutliche Sprache: Ein Biber hält sich in der Gegend zwischen den Geroldswiler Auen und dem Chessel Spreitenbach auf. Dies teilte das Elektrizitätwerk der Stadt Zürich (ewz) mit, aus dessen Naturemade-Star-Fonds die Gegend 2010 renaturiert worden war.

Aus der Aare die Limmat hochgewandert
Dass sich an der Limmat ein Biber angesiedelt hat, erstaunt Tobias Liechti von der Aargauer Genossenschaft für Umweltplanung Creato nicht. An der Aare seien alle Reviere bereits besetzt. Junge Tiere zögen deshalb in Gebiete oberhalb der Limmatmündung bei Brugg und besiedelten nach und nach den Flusslauf in Richtung Zürich.

Dass es sich bei Oetwil um ein einzelnes Tier handle, gehe aus der Menge der Nagespuren hervor, sagte Liechti. Ob es sich um ein Weibchen oder ein Männchen handelt, sei nicht klar. Falls sich ein Partner dazugeselle, könnte sich wieder eine Biberfamilie bilden. Vor etwa 15 bis 20 Jahren habe schon einmal ein einzelner Biber an der Limmatbei Dietikon gehaust, sagte Liechti. Er blieb aber allein und starb nach einiger Zeit.

Der Biber ist ein nachtaktiver Nager. Die Tage verschläft er in seinem Bau, der nur über einen Eingang unter dem Wasserspiegel zugänglich ist. Nachts wird der Pfanzenfresser munter. Im Sommer bevorzugt er saftige Kräuter, Gräser und Blätter, im Winter nimmt er mit Rinden und Knospen vorlieb. Kann er die Äste nicht erreichen, fällt er laut kurzerhand den Baum.