Aaron Pomerantz hat einen seltsamen Job: Er schreit im peruanischen Regenwald Raupen an. Eine dieser Raupen reagiert darauf nämlich auf aussergewöhnliche Weise: Sie streckt vier Fühler auf ihrem Rücken in die Luft, sobald sie ein lautes Geräusch hört. Wird es wieder still, zwirbelt sie ihre «Tentakel» langsam wieder ein, um sie beim nächsten Ton wieder herausschnellen zu lassen. 

Wieso die Raupe, aus der einmal ein Nachtfalter wird, diese seltsamen Fühler hat, ist unklar. Pomerantz und sein Forscherteam in Peru haben aber Vermutungen. Die Raupen könnten sich dadurch als Pflanzen tarnen, die sich auf ähnliche Weise im Wind bewegen. Die herausschnellenden Fühler könnten aber auch eine Ablenkung für angreifende Vögel darstellen. Diese schnappten sich dann eher einen der Fühler, anstatt den verletzlichen Körper der Raupe, ähnlich, wie Eidechsen zur Not ihren Schwanz abwerfen können. 

Die dritte Vermutung schliesslich ist, dass die Haare an den Fühlerspitzen Vibrationen aufspüren können, die Vögel oder Insekten in der Nähe erzeugen. Das Ausfahren der Antennen wäre dann ein Alarmsignal für die Raupen.

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Die «Nemathocampa»-Raupe mit ausgefahrenen Fühlern. Bild: Aaron Pomerantz

Mehr über die Regenwald-Expeditionen in Peru unter: www.perunature.com und www.edtechlens.com


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