Die Interkantonale Komission (IKK) wird sich in den kommenden Tagen treffen, um über den Abschuss eines Wolfes im Wallis zu beraten. Dies sagte Peter Scheibler von der Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, am Freitag der Nachrichtenagentur sda. Verschiedenen Dokumente würden zusammengetragen, besonders über den Schutz der betroffenen Herden und Alpen, sagte Scheibler und bestätigte einen Bericht der Zeitung «Walliser Bote».

Wären die Herden schützbar gewesen?
Die rund 30 gerissenen Nutztiere innerhalb eines Monats würden den Abschuss des Beutegreifers möglich machen, wenn die Herden im fraglichen Gebiet geschützt waren oder aber als unschützbar eingestuft worden wären, wie die Gruppe Wolf Schweiz in einer Medienmitteilung festhielt. Beides sei nicht der Fall. Gemäss dem Bericht der landwirtschaftlichen Beratungszentrale Agridea und des Kantons Wallis wären die Herden in der betroffenen Region sehr wohl schützbar gewesen, so die Gruppe Wolf Schweiz.

Dem widersprechen Züchter aus der Region vehement. Der Wolf riss in weniger als einem Monat 30 Schafe und 2 Ziegen, wie Daniel Steiner, Vorstand des Oberwalliser Schwarznasenschafzuchtsverbands, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Zum letzten Angriff sei es oberhalb von Bürchen gekommen. Dort im Turtmanntal seien die Alpen wegen der Landschaft klar nicht schützbar, hielt Steiner fest. Herdenschutzhunde seien wegen der vielen Wanderwege und des Tourismus im Gebiet Moosalp nicht möglich. Es sei klar ein schadensstiftender Wolf, deshalb müsse in diesem Fall gehandelt werden.

Letzter Wolfabschuss im Herbst 2013
Zum letzten Wolfsabschuss war es im Wallis im September 2013 gekommen. Der Wolf war zum Abschuss freigegeben worden, nachdem er zwischen dem 21. Juli und dem 24. August 2013 insgesamt 39 Schafe gerissen. Darauf wurde das Tier zum Abschuss freigegeben. Umweltverbände kritisierten die Abschussfreigabe damals scharf.