«Nashorn-Wilderer scheinen ihre Aufmerksamkeit nun Botsuana zu widmen», sagte der zuständige Nationalpark-Koordinator Mmadi Reuben am Mittwoch in Botswana. 

Nach Angaben der Sprecherin des Umweltministeriums, Alice Mmolawa, hat Südafrikas Nachbarland seit April neun der Dickhäuter durch Wilderer verloren. «Eine noch nie da gewesene Zahl», betonte sie. Die Behörden befürchten, dass sie bald weiter anschwellen wird. In den Jahren zuvor hatte es nur eins (2016) beziehungsweise gar keine (2017) gewilderten Nashörner gegeben. 2018 waren es schon acht Tiere. 

Vom schwierigen Kampf gegen Wilderer
In dem Land gibt es laut der Tierschutzorganisation Rhino Conservations Botsuana etwa 400 Nashörner. Der Staat hat viele Ressourcen in den Tierschutz gesteckt – erst im Vormonat hatte sich der britische Prinz Harry bei seinem Besuch davon überzeugt. Nach Botsuana wurden wegen seiner strengen Bekämpfung der Wilderei auch Nashörner aus anderen Ländern gebracht – das Land galt bisher als sicher vor allem für die vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner.

Der Handel mit Horn von Nashörnern ist auf internationaler Ebene seit rund vier Jahrzehnten verboten. Auf dem Schwarzmarkt – vor allem in China und Vietnam – zahlen Kunden Berichten zufolge jedoch bis zu 30'000 Euro pro Kilogramm. Den Hörnern werden dort aphrodisierende und heilende Kräfte zugeschrieben. Dabei bestehen sie aus Keratin, dem gleichen Material wie menschliche Fingernägel.

In Afrika gibt es schätzungsweise etwa 25'000 Nashörner, 20'000 davon – meist Breitmaulnashörner – in Südafrika. Wegen der verstärkten Bekämpfung der Wilderei ging dort die Zahl der getöteten Nashörner 2018 im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel auf 769 Tiere zurück.