Im Jahr 2013 war in der Leventina bereits ein totes Fischotter-Männchen gefunden worden, das auf einer Strasse überfahren worden war. Nun haben Laboranalysen der Universität Lausanne und Bilder aus Tessiner Fotofallen erneut den Beweis für die Anwesenheit eines Fischotters im Südkanton erbracht.

Da sich der scheue kleine Jäger gerne fortbewegt, könnte er mit seinen Artgenossen aus Domleschg im Kanton Graubünden verwandt sein, mutmassen die Tessiner Behörden in ihrer Medienmitteilung. Ebenfalls denkbar, wenn auch weniger wahrscheinlich, sei eine Verbindung zu den Fischottern, die im Naturpark Valle del Ticino in Italien gesichtet wurden.

Wegen des Fells gejagt  
Der geschützte Eurasische Fischotter war Ende der 1980er-Jahre aus der Schweiz verschwunden. Der letzte seiner Art wurde damals am Neuenburgersee beobachtet, danach wurde 25 Jahre lang keiner mehr gesichtet.

Der gewandte Schwimmer war wegen seines Fells gejagt worden. Zudem litt er unter der Umweltverschmutzung, und seine Lebensräume waren zerstört worden. Damit die ans Wasser angepasste Marderart sich heimisch fühlt, benötigt sie saubere und fischreiche Flüsse.  

Erst im Jahr 2010 – je nach Quelle bereits 2009 – wurde im Kanton Graubünden erneut ein Fischotter gesichtet. Seither kehrt das Tier langsam in die Schweiz zurück – so auch in die Kantone Tessin und Genf. 2015 wurde an der Aare zwischen Thun und Bern eine ganze Fischotterfamilie nachgewiesen («Tierwelt Online» berichtete).