Das ergab eine Freitag in der wissenschaftlichen Open-Access-Zeitschrift «BMC Biology» veröffentlichte Studie. Die als Flying Foxes bekannten Flughunde der Gattung Pteropus, die eine Flügelspannweite von mehr als einem Meter erreichen, sind nachtaktiv und schlafen tagsüber in Bäumen, kopfüber an den Ästen hängend.

«Zwar ist seit langem bekannt, dass Flughunde grosse Entfernungen zurücklegen können, doch das in unserer Studie gezeigte enorme Ausmass und der Grad ihrer Bewegungen zwischen den Schlafplätzen beweisen, dass der Nomadismus tatsächlich ein grundlegender Aspekt ihrer Biologie ist», sagte Hauptautor Justin Welbergen von der Western Sydney University. Die Ergebnisse erforderten eine grundlegende Neubewertung des Umgangs und des Schutzes der australischen Fledertiere.

Auswirkungen des Flughund-Managements
Für die Studie hatte ein Forscherteam das Verhalten von mehr als 200 Flughunden mittels Satellitenüberwachung über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren beobachtet und analysiert. Untersucht wurde das Verhalten von 109 Graukopf-Flughunden, 80 Schwarzen Flughunden und 12 Kleinen Roten Flughunden. Die Daten zeigen, dass alle drei Arten jedes Jahr Tausende von Kilometern zwischen vielen verschiedenen Schlafplätzen zurücklegen können. Ein Graukopf-Flughund flog an 1629 Tagen mehr als 12'000 Kilometer zwischen 123 Schlafplätzen.

Die extreme Mobilität der Tiere bedeute, dass lokal begrenztes Flughund-Management langfristige negative Auswirkungen haben könnte, betonte Welbergen. «In ganz Australien sollten daher koordinierte Bemühungen zum Management und zur Erhaltung umgesetzt werden, um diese ökologisch wichtigen Arten zu schützen.»

Flughunde ernähren sich von Nektar, Pollen und Früchten. Nachts gehen sie auf Nahrungssuche. Die «fliegenden Füchse» Australiens bilden meist riesige Kolonien von Zehntausenden Tieren.