Der Kartoffelkäfer ist einer der gefüchtetsten Schädlinge in der Landwirtschaft weltweit. Er kann innert kurzer Zeit ganze Kartoffelfelder leerfressen, befällt aber auch andere Nutzpflanzen wie Aubergine, Paprika oder Tomate. Gegen praktisch alle verfügbaren Pestizide hat er Resistenzen gebildet.

Nun haben deutsche Forscher eine neue, ausgeklügelte Bekämpfungsmethode entwickelt. Sie nutzten dazu die Gentechnik, wie sie im Fachmagazin Science berichten. Allerdings veränderten sie nicht das Erbgut der Kartoffel, sondern die Gensequenzen in den Photosynthese-Organen der Pflanze, den Chloroplasten.

Vergiftet in fünf Tagen
Frassen Kartoffelkäferlarven von derart veränderten Pflanzen, wurde in den Insekten ein lebenswichtiges Gen lahmgelegt und sie starben innert fünf Tagen ab. Die Methode ermöglicht es laut den Wissenschaftlern, Nutzpflanzen ohne den Einsatz von Chemikalien und ohne, dass sie fremde Proteine herstellen, wirksam zu schützen.

Um die Methode anwenden zu können, ist es laut den Forschern nötig, dass man das Erbgut der Insekten kennt. Das sei aber heute meist kein Problem mehr. Dass die gentechnische Veränderung negative Auswirkungen auf Menschen haben könnten, welche die Pflanzen essen, halten sie für äusserst unwahrscheinlich. Anders als Insekten habe der Mensch im Magen ein so saures Milieu, dass das eingeschleuste Erbgut dort nicht überlebe.