Artenschutz
Gewagter Notfallplan für Schweinswale
Mexiko will die extrem seltenen Kalifornischen Schweinswale vor dem Aussterben bewahren. Im Herbst sollen einige Wale eingefangen werden, damit sie sich in einem Schutzgebiet fortpflanzen.
Der Kalifornische Schweinswal, auch Vaquita genannt, kommt nur im Norden des Golfes von Kaliforniens vor. Schätzungen zufolge gibt es noch etwa dreissig Exemplare der kleinen Meeressäuger. Durch Umsiedlung in ein Schutzgebiet, wo sie sich in Ruhe fortpflanzen können, soll nun das Aussterben verhindert werden. Für das Projekt stellt das mexikanische Umweltschutzministerium bis zu drei Millionen US-Dollar zur Verfügung.
Der Notfallplan ist allerdings mit einigen Risiken behaftet. «Die Experten sind unsicher, wie sich die Tiere beim Einfangen und in der Schutzzone verhalten werden», hiess es in einer Mitteilung des Ministeriums. Der Schweinswal sei schwer zu orten und weiche Motorbooten aus. Niemand könne vorhersagen, wie er reagiert. Selbst die beteiligten Umweltschutzexperten und Tierärzte räumen ein, dass die Aktion scheitern könnte.
Letzte Hoffnung
«Die Chancen stehen gegen uns, aber wir müssen handeln», sagt der Präsident der US-Stiftung für Meeressäuger, Sam Ridgway. Im kommenden Herbst sollen die ersten Vaquitas eingefangen und in die Schutzzonen gebracht werden. Dann ist das Meer im Golf von Kalifornien am ruhigsten.
Der Kalifornische Schweinswal, auch Vaquita genannt, gehört zu den kleinsten Walen der Welt. Die Tiere werden nur rund 1,50 Meter lang und wiegen etwa 40 Kilogramm. In den vergangenen fünf Jahren ist die Population um 90 Prozent zurückgegangen. Zwar wurde der kommerzielle Fischfang mit Treibnetzen in der Region für zwei Jahre untersagt, aber das hat nicht gereicht, um den Rückgang zu stoppen.
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