Wissenschaftler der US-amerikanischen Naturschutzorganisation Wildlife Conservation Society (WCS) haben in Myanmar 44 befruchtete Eier aus zwei Gelegen der äusserst seltenen Schildkrötenart Batagur trivittata gefunden. Sie gruben die Eier aus dem Sand und vermassen sie. An einem geschützten Ort werden sie nun rund um die Uhr überwacht, wie WCS mitteilt.

Ohne das Eingreifen der Naturschützer wäre die Art bereits ausgestorben, vermutet Reptilienspezialist Steven Platt, der in Myanmar für WCS arbeitet. In freier Wildbahn gibt es derzeit wohl gerade mal fünf Weibchen. Die nun gefundenen Eier sind laut den Wissenschaftlern vermutlich von Männchen befruchtet worden, die aus Zuchtprogrammen ausgewildert wurden. Das Schlüpfen der Jungtiere wird für Anfang Juni erwartet, dann sollen DNA-Tests definitiv die Vaterschaft klären.

Mehr Eier als in Vorjahren
Die Eier stammen aus zwei unterschiedlichen Gelegen. Ein drittes Gelege wurde in einem Gebiet gefunden, wo keine Männchen leben – diese Eier sind nicht befruchtet. Im Vorjahr war nur ein befruchtetes Gelege gefunden worden, 2015 gar keines und 2014 gab es gerade mal ein einziges befruchtetes Ei.

Sobald die neuen Schildkröten schlüpfen, werden sie zu Teichen gebracht, wo sie vor Fressfeinden geschützt sind. Erst im Alter von vier oder fünf Jahren sollen sie in ihren natürlichen Lebensraum am Fluss Chindwin entlassen, schreibt WCS in der Medienmitteilung.