Dies berichten Forscher im Fachmagazin «Nature Communications». Das Team um Emiliano Trucchi vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien hat das Erbgut von 110 Kaiserpinguinen (Aptenodytes forsteri) aus sechs Kolonien untersucht, die rund um den Südpol entlang der antarktischen Küste bis zu 8'000 Kilometer weit entfernt voneinander leben.

Sie entdeckten dabei, dass keine einzige der Pinguinkolonien in Isolation lebt und fünf Prozent der Jungtiere Migranten von anderen Kolonien sind. «Durch die hohe Beimischung haben alle Kolonien den selben Gen-Pool (Gesamtheit der Genvarianten, Anm.), die selben Umweltanpassungen und sie haben sich offensichtlich gemeinsam als einzelne Population entwickelt», erklärt Trucchi der Nachrichtenagentur APA.

Alle erleiden das gleiche Schicksal
Wenn der Klimawandel die Umweltbedingungen der Kaiserpinguine nun massiv verändert, wird also nicht eine Kolonie besser oder schlechter damit umgehen können, als die anderen, sondern sie werden alle das gleiche Schicksal erleiden. «Sie können es schaffen oder nicht, aber als gesamte Population und nicht als einzelne Kolonien», so der Biologe.

Da Kaiserpinguine an der Spitze der antarktischen Nahrungskette stehen, reagieren sie besonders sensibel auf Klimaveränderungen, erklären die Forscher in einer Mitteilung der Uni. Bisherige Modelle seien davon ausgegangen, dass die Tiere nicht zwischen den Kolonien wechseln. Mit dem Wissen aus dieser Studie könne man genauere Modelle über das zukünftige Schicksal dieser Antarktisbewohner erstellen.