Der «Aktionsplan Widderchen» soll dafür sorgen, dass die Lebensräume der speziellen Schmetterlinge im Kanton Schaffhausen auch weiterhin erhalten bleiben, wie Baudirektor Martin Kessler (FDP) am Montag an einem Medienanlass in Merishausen sagte. Im dort gelegenen Naturschutzgebiet Gräte leben zahlreiche Widderchen verschiedener Arten.

Die Bestände der an ihrer typisch schwarz-roten Färbung erkennbaren Widderchen, auch Blutströpfchen genannt, sind schweizweit rückläufig. Auch im Kanton Schaffhausen, wo sie sich besser behaupten konnten als in anderen Teilen der Schweiz, wurden gemäss einer von 2018 bis 2020 durchgeführten Bestandeserhebung starke Rückgänge verzeichnet.

Die Widderchen sind heikel
Die Tiere haben sehr hohe Anforderungen an ihren Lebensraum, wie Petra Bachmann, Ressortleiterin Naturschutz, sagte. «Sie sind deshalb gute Bioindikatoren für die Qualität eines Ökosystems», sagte sie weiter. Dort, wo es den Widderchen gefällt, treffen also auch andere Tier- und Pflanzenarten auf passende Bedingungen.

Der Schaffhauser Hügelzug Randen mit seinen Magerwiesen und sonnigen, offenen Waldrändern dient verschiedenen Widderchenarten als Lebensraum. Aber auch hier sind die Populationen stark unter Druck. Zwei der prioritären Arten, die bei einer Erhebung in den 1990er-Jahren noch vorhanden waren, konnten nun nicht mehr angetroffen werden.

Noch vorhandene Lebensräume aufwerten
Laut der Biologin Corina Schiess, die die Bestandeserhebung durchführte, braucht es gezielte Massnahmen, damit die Widderchen in der Region Schaffhausen überleben können. So sollen Übergänge zwischen Wiesen und Wald an einigen Orten gezielt so gestaltet werden, um den Widderchen gute Bedingungen zu bieten.

Zudem sollen die noch vorhanden Lebensräume so gut wie möglich miteinander vernetzt werden. Ein besonderes Augenmerk gilt zudem den Nektarpflanzen, und denjenigen Pflanzen, welche die Widderchen im Raupenstadium verzehren.

Umgesetzt werden sollen die einzelnen Massnahmen in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wie Förstern, Landwirten und Gemeinden. Der Kantonale Naturschutz soll dabei beratend tätig sein und allfällige Mehraufwände finanziell abgelten.