Nach dem Ausbruch der Krebspest in der Sissle im April sei vergangene Woche eine erste Bestandeskontrolle in den Bächen im Einzugsgebiet der Sissle vorgenommen worden, teilte das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Freitag mit. 

Auch wenn das Auffinden der Krebse im Moment noch schwierig sei, hätten die rund 25 Fischerinnen und Fischer sowie Freiwillige in ihren Bächen einheimische Dohlenkrebse finden können. Das stimme zuversichtlich, dass die gefährdeten Bestände bis jetzt von der Krebspest verschont geblieben seien. 

Die Krebspest habe noch nicht auf die Seitengewässer der Sissle übergegriffen. Ein toter Krebs aus einem Bach sei untersucht worden. Die Krebspest habe bei diesem Exemplar nicht nachgewiesen werden können. Die Krebspest kann über kontaminiertes Wasser mit nassen Gegenständen wie Fischereiutensilien, Stiefeln, Booten oder Baumaschinen verschleppt werden. 

Auch das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) der Universität Bern, das zurzeit ein schweizweites Projekt über die bessere Charakterisierung des Erregers der Krebspest durchführt, untersucht die Ausbreitung und den Verlauf der Krebspest im Fricktal. 

Ergebnisse aus den kommenden Untersuchungen sollen helfen, die diagnostischen Methoden zum Nachweis des Erregers bei Krebsen zu verbessern und das Auftreten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen, wie das BVU festhält. 

Betreten verboten 
Um die Tierseuche zu bekämpfen, verbot der Kanton Anfang Mai das Betreten der Sissle in den Gemeinden Hornussen, Frick, Oeschgen, Eiken und Sisseln. Neben dem Betretverbot verfügten die Behörden auch, dass keine lebenden Krebse in das betroffene Gebiet gebracht oder von dort entfernt werden dürfen. 

Material, das in Kontakt mit Bachwasser war, muss vor dem nächsten Einsatz in einem Gewässer desinfiziert oder länger trocken gelagert werden. Die Fischerei im betroffenen Abschnitt der Sissle ist erlaubt, wenn der Fischer am Ufer steht und seine Ausrüstung danach desinfiziert. Der Kanton ruft Hundehalterinnen und Reiter dazu auf, ihre Tiere nicht in die Sissle zu lassen. 

Die Bestände von einheimischen Krebse seien in den letzten 50 Jahren stark zurückgegangen, hiess es weiter. Grund sei zum einen der Verlust von Lebensräumen. Zum anderen würden die einheimischen Arten durch die Ausbreitung von durch Menschen eingeführten, fremden Krebsen bedrängt.