Die Alarmschreie der männlichen Dianameerkatzen tönen anders als diejenigen der Weibchen. Claudia Stephan, Postdoktorandin an der Universität Neuenburg, hat sich die Frage gestellt, weshalb dies so ist. In einem Forschungszentrum in der Elfenbeinküste spielte sie den Affen Schreie von Adler und Leoparden ab und zeichnete die Reaktionen auf, wie die Unversität Neuenburg mitteilt. Dabei zeigte sich, dass die Männchen jeweils die Alarmschreie der Weibchen abwarteten, bevor sie selber zu schreien begannen.

Die Forscher probierten auch aus, was passierte, wenn sie auf den Schrei eines Leoparden einen Affenweibchenschrei abspielten, der bedeutet: Achtung, Adler! Überraschenderweise gaben die Männchen dann konsequent die Adlerwarnung weiter, obwohl sie selber zuvor einen Leoparden gehört hatten. Derselbe Effekt zeigte sich auch, wenn umgekehrt auf einen Adlerschrei eine Leopardenwarnung folgte. Die Weibchen dagegen gaben immer die tatsächlich wahrgenommene Gefahr weiter, auch wenn sie Männchenschreie zu hören kriegten, die ein anderes Tier anzeigten.

Laut Claudia Stephan hat dieses unterschiedliche Verhalten biologische Gründe. Ziel der Weibchen ist es, ihre Familie zu schützen. Zu diesem Zweck rufen sie die Männchen herbei. Die Männchen hingegen wollen mit ihren Schreien den Weibchen mitteilen, dass sie den Hilferuf wahrgenommen haben und da sind, um die Familie zu verteidigen. In den Versuchen riefen die Weibchen denn auch nur, bis die Männchen zu schreien begannen.