Die in Europa invasive Baumwanze – im Volksmund auch Stinkwanze genannt – befällt eine Vielzahl von Obst- und Gemüsekulturen. Unter den heutigen klimatischen Bedingungen rechnen Experten nicht damit, dass das Insekt in höhere Lagen vordringen wird. Doch Klimasimulationen von Wissenschaftlern um Sibylle Stöckli vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zeigen: Die Erwärmung lockt Stinkwanzen in höhere Gefilde.

Das Team rechnet auch damit, dass die Marmorierte Baumwanze im Zuge des Klimawandels mehr Generationen als heute im Jahr ausbilden wird. Ausserdem wird sie im Frühjahr wohl früher und im Herbst länger ihr Unwesen treiben. Künftig sei in der Schweiz daher mit grösseren Ernteausfällen zu rechnen, schreiben die Forschenden im Fachmagazin «International Journal of Biometeorology».

Natürlicher Gegenspieler der Stinkwanze
Die 12 bis 17 Millimeter grossen Baumwanzen befallen über 200 verschiedene Wirtspflanzen. In China hält sich der Schaden dank der ebenfalls aus Asien stammenden Samuraiwespe in Grenzen.

Deshalb startete die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope diesen Sommer den ersten Freisetzungsversuch mit Samuraiwespen. Dieser natürliche Gegenspieler parasitiert die Eier der Wanze und frisst diese von innen auf.